IHK nimmt Stellung zur Braunkohle-Leitentscheidung

IHK nimmt Stellung zur Braunkohle-Leitentscheidung
© IHK

Diese Meldung stammt aus dem Archiv und ist möglicherweise nicht mehr aktuell.

Stand: 08.12.2015

Die Versorgungssicherheit und wettbewerbsfähige Strompreise für die Unternehmen haben für die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein oberste Priorität. Das hat die IHK in ihrer Stellungnahme zur Leitentscheidung der nordrhein-westfälischen Landesregierung zur Zukunft des Rheinischen Braunkohlereviers deutlich gemacht. „Die unterbrechungsfreie und wettbewerbsfähige Stromversorgung ist für unsere Unternehmen ein wesentlicher Standortfaktor“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Darauf muss sich vor allem die energieintensive Industrie langfristig verlassen können – denn daran hängen komplexe Wertschöpfungsketten mit vielen Arbeitsplätzen in fast allen Wirtschaftsbereichen.“

Die Energiewende verändere die Rahmenbedinungen, so die IHK. Vor diesem Hintergrund könne auf die heimische Braunkohle auch langfristig nicht verzichtet werden. Die Industrie- und Handelskammer begrüßt daher die in dem Entwurf der Leitentscheidung langfristig festgeschriebene unbefristete Sicherung des Braunkohleabbaus, fordert aber gleichzeitig Nachbesserungen, um die Abbaumenge nicht über das notwendige Maß einzuschränken.

Nordrhein-Westfalen ist das deutsche Energieland Nr. 1. Die nordrhein-westfälischen Versorger decken rund 30 Prozent des bundesweiten Strombedarfs. Etwa 240.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt von der Energiewirtschaft ab. Allein auf der Braunkohlewirtschaft basieren nach Branchenangabe direkt oder indirekt rund 35.000 Arbeitsplätze.

„Zugleich werde in NRW rund 30 Prozent des industriell genutzten Stroms verbraucht“, betont Steinmetz. „Mehr als 200.000 Beschäftigte arbeiten in energieintensiven Industriebetrieben.“ Am Mittleren Niederrhein sei das produzierende Gewerbe für ein Drittel der Bruttowertschöpfung in der Region verantwortlich. „Doch auch die Bruttowertschöpfung der Dienstleistungsbranche ist sehr stark mit der Industrie verknüpft“, so Steinmetz. „Schließlich ist die Industrie einer der bedeutendsten Kunden des tertiären Sektors.“