IHK veröffentlicht Außenwirtschaftsbarometer 2015

IHK veröffentlicht Außenwirtschaftsbarometer 2015
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Stand: 22.07.2015

Geopolitische Unsicherheiten wie die Russland-Ukraine-Krise, wirtschaftlich schwierige Situationen in Frankreich und Italien, aber auch ein schwächeres Wachstum in China haben die Außenhandelsaktivitäten der niederrheinischen Unternehmen  2014 leicht gebremst. Doch nach wie vor verdiente das verarbeitende Gewerbe auch im vergangenen Jahr jeden zweiten Euro im Ausland. Die bereits überdurchschnittlich starke Exportkraft der regionalen Wirtschaft nahm sogar weiter zu. Das sind wesentliche Ergebnisse des Außenwirtschaftsbarometers 2015 der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. In diesem jährlich erscheinenden Stimmungsbericht fasst die IHK die Entwicklung und Zielrichtung der Auslandsaktivitäten der Unternehmen zusammen und gibt Hinweise, wo sich welche Chancen bieten.

„Mit einem Auslandsumsatz von 195.600 Euro pro Beschäftigtem war die
Exportkraft der Region erneut deutlich höher als in Nordrhein-Westfalen
und in Deutschland insgesamt“, sagt Stefan Enders, Leiter des Bereichs International der IHK. Das gleiche Bild ergibt sich beim Anteil des Außenhandels am Gesamtumsatz der niederrheinischen Wirtschaft, der mit einer Quote von mehr als 52 Prozent deutlich über der Quote in NRW (43 Prozent) beziehungsweise in Deutschland (46 Prozent) lag.

Als bevorzugtes Exportziel gewannen die EU-15-Länder weiter an Bedeutung. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich die Lage im Euroraum trotz Griechenlandkrise weiter entspannt. „Dagegen verliert China als Absatzgebiet an Bedeutung“, bemerkt Enders. Im vergangenen Jahr lag die Wachstumsrate des asiatischen Schwellenlandes mit 7 Prozent weit unter den Werten der vorherigen Jahre.

Die Daten zeigen auch, dass 2014 zum ersten Mal seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 die Zahl der Unternehmen, die ihre Auslandsaktivitäten verringern wollen, größer ist als die Zahl der Unternehmen, die ihr Engagement im Ausland intensivieren wollen. Ein Grund für diese gebremste Investitionsbereitschaft ist die Zunahme geopolitischer Krisen. Allerdings war dieser Wert zu Jahresbeginn 2015 zumindest in der Industrie wieder leicht positiv.

„Falls die Unternehmen im Ausland investieren, tun sie dies vor allem in den Aufbau von Vertriebseinheiten“, erläutert IHK-Außenwirtschaftsexperte Enders. „Dagegen sind die Betriebe derzeit nicht bereit, in den Aufbau von Produktion im Ausland zu investieren – das ist auch in der Regel mit höheren Kosten verbunden.“

Das „Außenwirtschaftsbarometer Mittlerer Niederrhein 2015“ steht im Internet als PDF-Datei zum Download bereit unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/6497. Ansprechpartner bei der IHK zum Außenwirtschaftsbarometer sind: Stefan Enders (Geschäftsbereich International, Tel. 02131 9268-562, E-Mail: enders@neuss.ihk.de) und Gregor Werkle (Geschäftsbereich Wirtschaftspolitik, Tel. 02151 635-353, E-Mail: werkle@krefeld.ihk.de).