Versicherungsvermittlertag im Kunstwerk

Versicherungsvermittlertag im Kunstwerk
© IHK Mittlerer Niederrhein

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Stand: 05.10.2017

Die deutschen Versicherer bieten durch 431 Millionen Versicherungsverträge Bürgern und Unternehmen Risikoschutz und Vorsorge, generieren in der Erstversicherung insgesamt 194 Milliarden Euro an Beiträgen und erbrachten im vergangenen Jahr Leistungen in Höhe von mehr als 200 Milliarden Euro. 524.000 Menschen arbeiten deutschlandweit im Versicherungssektor. Unter anderem mit diesen Zahlen verdeutlichte Dr. Klaus Wiener, Geschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), den rund 250 Besuchern des Versicherungsvermittlertags die volkswirtschaftliche Bedeutung der Branche. Zum dritten Mal hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein in Kooperation mit der Niederrheinischen IHK und den Bezirksverbänden Mittlerer Niederrhein und Niederrhein-Nord des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK) zu dieser Veranstaltung eingeladen – diesmal ins Mönchengladbacher Kunstwerk Wickrath.

So positiv Wieners Zahlen auch klingen, über die Herausforderungen, vor denen die Branche steht, können sie nicht hinwegtäuschen. Und so stand eine Frage im Mittelpunkt der Veranstaltung: Stirbt der traditionelle Versicherungsvermittler aus? „Es geht um einen fundamentalen Umbruch, ausgelöst durch politische, technische und gesellschaftliche Entwicklungen“, erklärte Horst Pawlik, Vorsitzender des BVK BV Mittlerer Niederrhein. Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners betonte in seiner Begrüßung, wie wichtig gerade auch für Versicherungsvermittler die Bereitschaft zu Fort- und Weiterbildungen sei. „Wir haben an die neue Bundesregierung hohe Erwartungen“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Wir fordern mehr Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Forschung und Entwicklung sowie den Abbau von Bürokratie. Das sind alles Themen, die auch für Sie wichtig sind.“

Auf eine Herausforderung, deren Bewältigung in den Händen jedes einzelnen Vermittlers liegt, ging Dr. Gunnar Görtz, Marketingleiter bei der Gothaer-Versicherung, ein. Unter dem Titel „Digitalisierung in Versicherungsunternehmen und Vermittlerbüros“ sprach er über die Chancen des technischen Fortschritts gerade auch für bestehende Vermittler. „Wir kämpfen mit den digitalen Versicherern um die Kunden. Jetzt ist für Sie die Zeit, um den Boden zu bestellen.“ Laut einer Gothaer-Studie wollen 86 Prozent der Kunden über verschiedene Kanäle kommunizieren, 81 Prozent wollen persönlich beraten werden. „Das ist eine gute Nachricht“, sagte Görtz.  „Die Kommunikation über verschiedene Kanäle machen die digitalen Versicherungen ganz gut.“ Die Vermittler erfüllen die Wünsche nach der persönlichen Beratung. Für sie sei es viel leichter, auch andere Kanäle zu bedienen, als es umgekehrt für die digitalen Versicherungen sei, eine persönliche Beratung anzubieten. „Sie müssen Ihre persönliche Beratung und Ihr digitales Angebot zusammenführen“, animierte der Marketingleiter seine Zuhörer. Dabei sei eine gute, persönlich gestaltete Internetseite der erste Schritt. Wichtig sei, dass eine Kontaktaufnahme unkompliziert und schnell möglich ist. „Zwei Drittel Ihrer Kunden, mit denen Sie später zu tun haben, kommen über Ihre Website.“ Außerdem riet der Experte: „Werden Sie Sterne-Sammler. Sprechen Sie den Kunden darauf an, dass er Sie bewerten kann.“

In der abschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von der Fachjournalistin Rita Lansch, waren sich BVK-Präsident Michael H. Heinz, Axel Kleinlein, Vorstandsvorsitzender des Bundes der Versicherten, Marketingleiter Dr. Gunnar Görtz und GDV-Geschäftsführer Dr. Klaus Wiener einig: Die persönliche Beratung wird auch in Zukunft unverzichtbar sein.

Bildunterschrift:
Begrüßten die Teilnehmer zum Versicherungsvermittlertag (v.l.): Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer IHK Mittlerer Niederrhein), Hans Wilhelm Reiners (Oberbürgermeister Mönchengladbach) und Horst Pawlik (Vorsitzender des BVK BV Mittlerer Niederrhein).