Digitalisierung im Einzelhandel

Digitalisierung im Einzelhandel
© IHK Mittlerer Niederrhein

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Stand: 14.07.2021

Sonja Floethe-Emons hat Nägel mit Köpfen gemacht. Die Inhaberin des Geschäfts „Die Kommode“ in Kaarst hat den pandemiebedingten Lockdown im vergangenen Jahr zum Anlass genommen, ihr stationäres Angebot um einen Online-Shop zu ergänzen. Dabei hat sie von Fördermitteln des Projektaufrufs „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken“ der Landesregierung profitiert. Bei einem Besuch der Kommode informierten sich Christoph Dammermann (Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen), Bürgermeisterin Ursula Baum und Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein) über die Umsetzung des inzwischen gut laufenden Online-Shops. Die IHK und die Wirtschaftsförderung der Stadt Kaarst hatten Einzelhändler im Rahmen verschiedener Webinare über das Förderprogramm informiert.

Während die Kommode vor Ort Heimtextilien, Wohnaccessoires, Schmuck und Utensilien fürs Kochen und Backen anbietet, ist der Online-Shop auf etwa 1.200 Textilien spezialisiert. So sei man konkurrenzfähig. Darüber hinaus achtet Floethe-Emons bei der Präsentation der Artikel auf ansprechende Fotos und Beschreibungen sowie bei Bestellungen auf eine schnelle Abwicklung. „Dafür muss man natürlich einige Stunden Arbeit investieren“, sagt sie. Aber die Mühe lohnt sich, das Konzept kommt bei den Kunden an. „Gleich nach dem Start des Shops gab es die ersten Bestellungen, darunter auch aus den kleinsten Dörfchen im Norden“, erinnert sich die Geschäftsinhaberin. Umgekehrt habe sie auch schon Kunden zum Beispiel aus Krefeld gewinnen können, die über den Shop auf ihr Geschäft aufmerksam geworden und ihr Ladenlokal besucht haben.

Wirtschaftsstaatssekretär Dammermann: „Viele Händlerinnen und Händler begreifen die Digitalisierung und den Online-Handel nicht als Bedrohung, sondern als große Chance. Die enorme Nachfrage im Zuge unseres Projektaufrufs ‚Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken‘ zeigt uns, dass immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer die Potenziale der Digitalisierung erkennen und nutzen wollen. Das begrüße ich sehr, denn digitale Ansätze helfen dem stationären Einzelhandel, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.“

Bürgermeisterin Baum ist sich sicher, dass die Kommode weitere Kaarster Händler animiert, sich noch stärker mit dem Thema Digitalisierung auseinanderzusetzen. „Viele Kaarster Geschäftsleute haben sich erfreulicherweise an dem Programm beteiligt und das zeigt, dass ein großes Interesse da ist und wir als Stadt attraktiv sind.“ IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz macht das Beispiel der Kommode Mut. „Dies zeigt, dass wir eine Menge erreichen können, wenn wir alle, also Stadt, Land, Unternehmen und IHK, an einem Strang ziehen“, betont er.

Den Projektaufruf „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken - Sonderprogramm 2020“ hatte die Landesregierung im vergangenen Jahr an Unternehmen des stationären Einzelhandels gerichtet, die nicht mehr als 49 Beschäftigte haben und auf einen Umsatz von maximal 10 Millionen Euro oder eine Jahresbilanzsumme von bis zu 10 Millionen Euro kommen. Gefördert wurden kurzfristige Projekte von Kleinunternehmen, die sich erstmalig digital aufstellen oder den Auf- oder Ausbau der digitalen Technologien für ihr Unternehmen voranbringen wollten. Der Höchstbetrag der Förderung lag bei 12.000 Euro bei einem Fördersatz von bis zu 90 Prozent. Das Projekt musste unmittelbar der Abwehr oder der Abmilderung der Folgen der Corona-Krise dienen. Insgesamt waren rund 2.200 Anträge beim Projektträger eingegangen.

Bildunterschrift:
Sonja Floethe-Emons (M.) und Marc Emons (2.v.l.) berichteten Wirtschaftsstaatssekretär Christoph Dammermann (r.), Bürgermeisterin Ursula Baum und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz über die Umsetzung ihres Online-Shops. Foto: IHK