Der Ausbildungsmarkt 2022

Der Ausbildungsmarkt 2022
© IHK Mittlerer Niederrhein

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Stand: 14.11.2022

Die Folgen der Corona-Pandemie, die Wirtschaftskrise und der Fachkräftemangel beeinflussen den regionalen Ausbildungsmarkt deutlich. Gemeinsam betonen die Vertreterinnen und Vertreter der IHK Mittlerer Niederrhein, der Kreishandwerkerschaften Niederrhein und Mönchengladbach sowie der Agenturen für Arbeit Krefeld und Mönchengladbach: Unternehmen können weiterhin Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen, Bewerberinnen und Bewerber können sich auch jetzt und in den kommenden Wochen noch auf Ausbildungsstellen bewerben.

Zum 10. November 2022 wurden bei der IHK Mittlerer Niederrhein 4.005 neue Ausbildungsverträge registriert. Das ist ein Plus von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3.888 Verträge) verzeichnet. Dabei ist die Lage in den Teilregionen des IHK-Bezirks auch dieses Jahr wieder unterschiedlich. „In Mönchengladbach gibt es ein Plus von 7,4 Prozent, in Krefeld ein Plus von 4,2 Prozent, im Kreis Viersen ein Plus von 7,4 Prozent. Im Rhein-Kreis Neuss liegt das Minus bei 2,6 Prozent“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. So wurden in Krefeld 1.037 (Vorjahr: 994) Verträge abgeschlossen, in Mönchengladbach 960 (Vorjahr: 889), im Rhein-Kreis Neuss 1.250 (Vorjahr: 1.283) und im Kreis Viersen 758 (Vorjahr: 702). Im gewerblich-technischen Bereich liegt der Rückgang bei 2,4 Prozent. Umso erfreulicher seien die Zahlen im kaufmännischen Bereich. „Hier können wir ein Plus von 5,9 Prozent verzeichnen“, so Steinmetz.

„Die Chancen bleiben auch wie in den Vorjahren für Bewerberinnen und Bewerber sehr gut. Rein rechnerisch gibt es für jeden Schulabgänger am Mittleren Niederrhein einen Ausbildungsplatz“, so Steinmetz. Allerdings sei das Matching schwierig, da die Schülerinnen und Schüler andere Berufsvorstellungen haben als es die freien Stellen hergeben. Hier sei Flexibilität gefragt. „Besorgniserregend ist allerdings die Entwicklung für die Unternehmen. Es muss uns deshalb unbedingt gelingen, mehr Bewerberinnen und Bewerber für das Duale System zu gewinnen. Denn hinter jeder freien Ausbildungsstelle verbergen sich Karriereperspektiven für Jugendliche. Wir hoffen, dass in den nächsten Wochen noch Ausbildungsbetriebe und junge Menschen zusammenfinden.“ Dabei sei der Einstieg über die Ausbildung und der Abschluss der Höheren Berufsbildung mit akademischer und beruflicher Gleichwertigkeit auch für Schulabgänger mit Hochschulzugangsberechtigung interessant. Die duale Ausbildung biete für jeden jungen Menschen individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.

„Das gute Zusammenspiel aller Akteure hat dazu geführt, dass der Ausbildungsmarkt auch in diesem Jahr durch die insgesamt widrigen Umstände nicht komplett eingebrochen ist, sondern für viele Schulabgängerinnen und -abgänger und für Betriebe Perspektiven geboten hat“, so das Fazit des IHK-Hauptgeschäftsführers. Um die Attraktivität der dualen Berufsausbildung deutlich zu machen, sei eine Imagekampagne genauso notwendig wie eine Steigerung der Berufsinformationsveranstaltungen an Schulen. „Wir wollen keine Bewerberinnen und Bewerber zurücklassen“, betont Steinmetz. Die IHK werde die Schuleinsätze ihrer ehrenamtlichen Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter, Azubi-Speed-Datings, CheckIn sowie das Engagement der Willkommenslotsinnen und -lotsen weiter fortsetzen. Zudem unterstütze sie eine neue, bundesweite Imagekampagne der IHK-Organisation für die duale Ausbildung.

Steinmetz: „Nun gilt es, im neuen Jahr nicht nachzulassen und weiterhin gemeinsam für den hohen Stellenwert der dualen Berufsausbildung zu werben, damit auch 2023 viele Schülerinnen und Schüler und Ausbildungsbetriebe zusammenfinden. Nur so kann die Wirtschaftsleistung trotz Fachkräftemangels und demographischen Wandels wirksam gesichert werden. Wir brauchen gerade in diesen Zeiten Perspektiven für die heimische Wirtschaft.

Die IHK Mittlerer Niederrhein unterstützt mit ihrem Service „Passgenaue Besetzung“ kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, den geeigneten Bewerber oder die geeignete Bewerberin für ihre Ausbildungsplätze zu finden. Gleichzeitig ist dies eine Chance für Jugendliche, die noch einen Ausbildungsplatz suchen und oftmals nicht wissen, wo noch welche interessanten Angebote offen sind. Die IHK-Fachberater Karsten Moschek und Yannick Haupt nehmen kostenfrei Jugendliche in den Bewerberpool auf, beraten und stellen bei passender Eignung den Kontakt zu einem suchenden Ausbildungsbetrieb her.