IHK-Energiewende-Barometer 2018: Akzeptanz schwindet

IHK-Energiewende-Barometer 2018: Akzeptanz schwindet
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Hintergrund:

Das IHK-Energiewende-Barometer ist das Ergebnis einer Unternehmensbefragung, die jährlich vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) durchgeführt wird. Ziel dieser Befragung ist es, die Umsetzung und den Fortschritt der Energiewende aus Unternehmersicht zu bewerten und mögliche Defizite zu identifizieren.

Die Ergebnisse für das Jahr 2018 liegen nun vor. Grundlage der diesjährigen Auswertung bilden 2.167 eingegangene Antworten von Unternehmen, die sich auf die Wirtschaftszweige Industrie, Bauwirtschaft, Handel und Dienstleistungen verteilen.

Fazit 2018: Die Akzeptanz in der Wirtschaft schwindet

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Unternehmen die Energiewende wieder kritischer wahrnehmen. Die Bewertung fällt seit 2014 erstmals wieder schlechter aus als im Vorjahr. Auf einer Skala von -100 („sehr negativ“) bis +100 („sehr positiv“) bewerten die Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit durchschnittlich mit -2,11 (2017: +1,0; 2016: +0,8; 2015: -3,4; 2014: -12,8).

Vor allem die Stromkosten werden von vielen Unternehmen als Risiko für die internationale Wettbewerbsfähigkeit gesehen. Waren es bisher die nationalen Abgaben und Umlagen auf den Strombezug, die vor allem Unternehmen außerhalb der Ausgleichsregelungen stark belasten, steigen jetzt auch die Erzeugungskosten. Wesentlicher Treiber hierbei ist der gestiegene CO2-Emissionshandelspreis. Erschwerend kommen für Unternehmen die in den vergangenen Monaten stark gestiegenen Preise für Öl, Erdgas und Importkohle hinzu, die allerdings nicht auf die Energiewende zurückzuführen sind.

Chancen für Innovationen bietet die Energiewende an sich zur Genüge. Vielfach fehlen aber noch dringend nötige Voraussetzungen für die Markteinführung von innovativen und digitalen Anwendungen, zum Beispiel bei Smart Metern. Rechtliche Unsicherheiten (z.B. die Nutzung von Elektromobilität in Unternehmen) und hohe bürokratische Lasten (z.B. die Abgrenzung von Stromverbräuchen) erschweren Investitionsentscheidungen.

Die zentralen Ergebnisse des Energiewende-Barometers 2018 zeigt diese Grafik.

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