IHK-Energiewende-Barometer 2021

IHK-Energiewende-Barometer 2021
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Das IHK-Energiewende-Barometer ist das Ergebnis einer Online-Unternehmensbefragung, die jährlich vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und den Industrie- und Handelskammern durchgeführt wird. Ziel dieser Befragung ist es, die Umsetzung und den Fortschritt der Energiewende aus Unternehmersicht zu bewerten und mögliche Defizite zu identifizieren. Im Energiewende-Barometer bewerten die Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit.

Die Ergebnisse für das Jahr 2021 liegen nun vor. Die Grundlage der diesjährigen Auswertung bilden knapp 2.600 eingegangene Antworten von Unternehmen, die sich auf die Wirtschaftszweige Industrie (38 Prozent), Bauwirtschaft (5 Prozent), Handel (15 Prozent) und Dienstleistungen (42 Prozent) verteilen.

Fazit 2021: Wirtschaft investiert immer stärker in Klimaschutz, jedoch nimmt die Verunsicherung wegen unklarer Rahmenbedingungen zu

Das Ergebnis der diesjährigen Befragung zeigt, dass die Unternehmen wieder stärker die Risiken der Transformation für die eigene Wettbewerbsfähigkeit sehen. Auf einer Skala von -100 („sehr negativ“) bis +100 („sehr positiv“) liegt der Barometerwert über alle Branchen hinweg bei minus 6,7 (nach minus 2,5 in der Vorjahresumfrage).

Barometer

Für inzwischen 30 Prozent der Unternehmen wirkt sich die Energiewende negativ auf das eigene Geschäft aus – nach 26 Prozent im Vorjahr. In der Industrie sind sogar 43 Prozent der Betriebe negativ betroffen. Angesichts der hohen Bedeutung der Industrie für die Wertschöpfung in Deutschland ist dieser hohe Wert besonders beunruhigend. Lediglich 19 Prozent über alle Branchen hinweg sehen hingegen eine positive Wirkung.

Dabei fällt die Bewertung in den einzelnen Branchen unterschiedlich aus. Positive Einschätzungen kommen aus der Bauwirtschaft. Bei Dienstleistungen, Handel und vor allem in der Industrie ist die Beurteilung dagegen kritisch.

Grafik zum Energiewendebarometer 2021, Bewertung der Branchen

Für DIHK-Präsident Präsident Peter Adrian schlägt sich in dem Ergebnis der von vielen Betrieben erlebte Widerspruch zwischen Theorie und Praxis nieder. "Die Politik führt klimapolitisch nachvollziehbare ambitioniertere Ziele und höhere CO2-Preise ein. Gleichzeitig schafft sie aber nicht den erforderlichen Rahmen bei Energieangebot und -kosten, mit dem die Unternehmen ihre Energieversorgung und Produktionsverfahren Richtung Klimaneutralität umstellen", so der DIHK-Präsident.

Elektromobilität gewinnt an Bedeutung

Das Energiewende-Barometer der IHK-Organisation zeigt: Die gesamte Bandbreite der Wirtschaft bringt sich aktiv in Energiewende und Klimaschutz ein. Der Anteil der Unternehmen, die derzeit Effizienzmaßnahmen umsetzen, steigt von 35 auf 38 Prozent. Besonders deutlich nimmt die Nutzung der Elektromobilität zu: 65 Prozent der Betriebe haben sich bereits entsprechende Fahrzeuge angeschafft oder planen dies.

Insgesamt sehen die Unternehmen in Deutschland in der Energiewende – über alle Branchen, Betriebsgrößen und Regionen hinweg – unter dem Strich mehr Risiken als Chancen für die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Die gesamten Egrbenisse der Umfrage finden Sie im Energiewende-Barometer im Downloadbereich.