Die regionale Wirtschaft ist in guter Verfassung

Die regionale Wirtschaft ist in guter Verfassung
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Stand: 22.10.2015

Die regionale Wirtschaft befindet sich weiterhin in guter Verfassung. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die Inlandsnachfrage, die sich dank geringer Zinssätze sowie niedriger Öl- und Treibstoffpreise, einem hohen Beschäftigungsstand und gestiegenen Einkommen erfreulich stabil zeigt. Für das kommende Jahr hoffen die Unternehmen aus der Region auf die Fortsetzung dieser guten, wenn auch wenig spektakulären Entwicklung. Das ist das Ergebnis der gemeinsamen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern (IHKs) Mittlerer Niederrhein und Düsseldorf. 850 Betriebe mit zusammen rund 66.000 Beschäftigten wurden befragt.

Wegen der starken Inlandsnachfrage meldet der Einzelhandel eine so gute Geschäftslage wie seit Jahresbeginn 1992 nicht mehr. „Dies strahlt auch auf den Großhandel aus, dessen Situation sich ebenfalls merklich verbessert hat“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „Und auch die Bauwirtschaft ist mehr als zufrieden, erreicht sie doch im Zwölf-Jahres-Vergleich ein Rekordniveau.“ Besonders positive Antworten hätten wie schon in den Vorjahren die unternehmensnahen Dienstleister gegeben. Sie konnten ihre Geschäftslage noch einmal verbessern. Weniger dynamisch entwickelt sich dagegen derzeit die Industrie.

Insgesamt bezeichneten nach wie vor 40 Prozent aller Betriebe ihre Geschäftslage als gut und nur etwa 11,5 Prozent als schlecht. Ferner hofft knapp ein Drittel aller Unternehmen auf bessere Geschäfte, während 13,5 Prozent eine Verschlechterung befürchten. Besonders zuversichtlich sind die Dienstleister, während insbesondere die Einzelhändler keine weitere Verbesserung erwarten.

„Die Exporte liegen noch auf hohem Niveau“, sagt Dr. Udo Siepmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. „Die Unternehmen haben Chinas Konjunkturschwäche weitestgehend durch das Europa- und Transatlantik-Geschäft abfedern können.“ Die regionale Wirtschaft rechne auch im nächsten Jahr nicht mit einem Konjunktureinbruch in China und hoffe daher sogar auf eine leicht steigende Exportnachfrage.

Insgesamt sehen die Unternehmen weniger Konjunkturrisiken. Verstärkt hat sich allerdings die Sorge der Industriebetriebe, dass die Auslandsnachfrage eventuell sinken könnte. Ursache dafür dürften die weltwirtschaftlichen Unsicherheiten etwa in China, Nahost und Russland sein. Im Inland dagegen wirken die niedrigen Öl- und Treibstoffpreise weiterhin wie ein Konjunkturprogramm. Darüber hinaus dürften zunehmende Beschäftigtenzahlen und steigende Einkommen auch künftig für gute Konsumlaune sorgen. Entsprechend robust wird die Binnennachfrage eingeschätzt. Sie wird erstmals seit Langem nur noch von weniger als der Hälfte der Unternehmen als Konjunkturrisiko gesehen.

Wenn die regionale Wirtschaft dennoch im kommenden Jahr kaum mehr als bislang investieren wird, liegt das in erster Linie an den eher verhaltenen Konjunkturerwartungen und an der nur durchschnittlichen Kapazitätsauslastung der Industrie. Dafür beabsichtigen aber die Unternehmen über alle Branchen hinweg, zusätzliches Personal einzustellen, vorausgesetzt, sie finden dafür auch die richtigen Fachkräfte. „Und genau hier liegt das Problem“, sagt Steinmetz. „Denn 42 Prozent aller Betriebe berichten uns, dass es ihnen immer schwerer fällt, geeignete Mitarbeiter zu finden. Die Bauwirtschaft ist davon am stärksten betroffen. 55 Prozent aller Unternehmen klagen darüber, offene Stellen für Fachkräfte nicht besetzen zu können.“