Eine Chance für Unternehmen und junge Arbeitslose

Eine Chance für Unternehmen und junge Arbeitslose
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Stand: 13.05.2015

Knapp sieben Prozent der jungen Menschen unter 25 Jahren sind in Nordrhein-Westfalen arbeitslos. „Damit stehen wir im nationalen Vergleich nicht schlecht und im internationalen Vergleich sehr gut da“, sagt Hazar Akgün von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. „Ziel muss es aber sein, jedem Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine berufliche Perspektive zu eröffnen.“ Und genau dafür setzt sich Akgün ein. Sie ist regionale Koordinatorin für das Landesprogramm „Jugend in Arbeit plus“ (JA plus), das junge Arbeitslose zwischen 18 und 25 Jahren auf dem Weg ins Berufsleben unterstützt. Alleine im vergangenen Jahr konnten dadurch 48 Jugendliche aus dem Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhein in eine betriebliche Beschäftigung vermittelt werden.

Einer von ihnen ist Marcin Monka. Er ist erst kürzlich aus Polen nach Deutschland eingewandert und hatte es aufgrund seiner mangelnden Sprachkenntnisse zunächst schwer, einen Arbeitsplatz zu finden. Doch bei der Neusser Nieke + Partner GmbH bekam er eine Chance.
Das Unternehmen fertigt Stanzformen für „alle weichen Materialen, vor allem für die Papier und Kunststoff verarbeitende Industrie“, wie der Geschäftsführer Rainer Nieke erklärt. Sechs Mitarbeiter, darunter ein Auszubildender, sind bei Nieke + Partner beschäftigt. „Im September 2014 hatten wir eine Stelle ausgeschrieben, waren von den Bewerbungen aber enttäuscht“, berichtet Nieke. „Doch dann hat sich Frau Akgün bei uns gemeldet. Ein paar Tage nach ihrem Besuch hat sie uns Herrn Monka vorgestellt.“

Genau das ist das Prinzip von JA plus, von dem die Betriebe und die jungen Menschen gleichermaßen profitieren. „Wir vermitteln arbeitswillige Bewerber – häufig mit abgeschlossener Berufsausbildung – für alle Branchen und Betriebsbereiche“, erklärt Akgün. „Wir treffen eine passgenaue Vorauswahl nach den betrieblichen Anforderungen und betreuen das Unternehmen sowie dessen neuen Mitarbeiter sowohl während der Bewerbungsphase als auch nach der Arbeitsaufnahme.“ Dabei würden auch nötige und sinnvolle Qualifizierungen und Weiterbildungen besprochen und eine mögliche Kostenübernahme mit der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter geklärt. Zudem sei vorab optional ein rund zweiwöchiges Praktikum vorgesehen – zum gegenseitigen Kennenlernen. Eine finanzielle Unterstützung sei in der Regel mit dem Eingliederungszuschuss möglich.

„Als Unternehmen geht man quasi überhaupt kein Risiko ein, man muss sich noch nicht einmal um die anfallenden Formalitäten kümmern“, sagt Rainer Nieke. Er selbst habe positive Erfahrungen gemacht: „Herr Monka leistet tolle Arbeit und die Verständigung wird auch immer besser. Deshalb war bei uns auch keine Betreuung nötig. Aber es ist schon ein gutes Gefühl, dass man nicht alleine dasteht, falls Probleme auftreten.“

Finanziell gefördert wird JA plus durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Europäischen Sozialfond. Weit mehr als 35.000 junge Menschen haben bereits erfolgreich über das Programm in NRW einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Dabei wurden rund 70 Prozent nach der Förderungszeit übernommen und etwa 65 Prozent befinden sich nach drei Jahren immer noch in Arbeit.

Unternehmen, die Fragen haben oder Stellenangebote melden wollen, können sich an Hazar Akgün (Tel. 02131 9268-580, E-Mail: akguen@neuss.ihk.de) wenden.

Bildunterschrift:
IHK-Mitarbeiterin Hazar Akgün hat Marcin Monka (M.) an die Nieke + Partner GmbH in Neuss vermittelt. Geschäftsführer Rainer Nieke sagt: „Er leistet tolle Arbeit.“