Positionspapier „Energie für NRW" verabschiedet

Positionspapier „Energie für NRW" verabschiedet
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Stand: 02.03.2015

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hat in ihrer jüngsten Sitzung ein landespolitisches Positionspapier „Energie für NRW“ diskutiert und verabschiedet. Heute wurde das Papier von IHK NRW, dem Zusammenschluss der nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern, vorgestellt. „Mit diesem Positionspapier machen wir deutlich: Die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen möchte die Energiewende konstruktiv und aktiv mitgestalten“, erläutert Dr. Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer von IHK NRW. „Zugleich leisten wir einen Beitrag zur Diskussion mit Politik und Zivilgesellschaft.“ Dr. Ron Brinitzer, Geschäftsführer des Bereichs Innovation / Umwelt der IHK Mittlerer Niederrhein, ergänzt: „Unser Leitbild steht für eine wettbewerbsfähige, sichere und umweltfreundliche Energieversorgung.“

Wie dies erreicht werden kann, beschreiben die acht zentralen energie- und klimapolitischen Leitlinien des Positionspapiers. Sie umfassen die gesamte Bandbreite der Energie- und Klimaschutzpolitik. Dazu zählen die Forderung nach einem fairen Wettbewerb für alle Energieträger ebenso wie eine Reduktion der staatlichen Kostenbelastung beim Strompreis. Denn heute belasten nicht weniger als acht staatlich bedingte Kostenbestandteile – allen voran die EEG-Umlage – die Verbraucher mit jährlich insgesamt mehr als 40 Mrd. Euro. Als weitere Leitlinien setzt IHK NRW die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Eigenversorgung und internationale Klimaschutzbemühungen. Darüber hinaus werden eine bessere Koordinierung der Energiewende und eine intensivere Energieforschung angemahnt. Bei der angestrebten Steigerung der Energieeffizienz sieht IHK NRW – trotz großer Erfolge –auch die Wirtschaft selbst weiterhin in der Pflicht.

„Chancen und Risiken der Energiewende kommen gleichermaßen zum Tragen“, sagt Mittelstädt. So können zum Beispiel neue Absatzmärkte für in NRW entwickelte innovative Produkte und Technologien erschlossen werden. Auch die Importabhängigkeit von Energierohstoffen könnte reduziert werden. „Auf der anderen Seite stehen insbesondere die in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Strompreise und eine Gefährdung der Versorgungssicherheit.“

Die Mehrheit der Unternehmen steht den Auswirkungen der Energiewende derzeit eher skeptisch gegenüber – das zeigen die Ergebnisse des im September erschienenen „IHK-Energiewendebarometers NRW 2014“. Die Unternehmensbefragung wird von den IHKs seit 2012 jährlich durchgeführt.

Aus der besonderen Betroffenheit der Unternehmen in NRW macht auch Brinitzer keinen Hehl: „NRW ist das deutsche Energieland Nummer eins. Nicht nur, weil hier 30 Prozent des bundesweiten Strombedarfs gedeckt werden und ein ebenso hoher Anteil des industriell eingesetzten Stroms verbraucht wird.“ 240.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt von der Energiewirtschaft ab, und mehr als 200.000 Beschäftigte arbeiten in energieintensiven Industriebetrieben. „Die Energiewende mit all ihren Folgen ist für das Land, aber auch für die hier ansässigen Unternehmen deswegen eine ganz besondere Herausforderung“, so Brinitzer.

Das Positionspapier „Energie für NRW“ ist ein Gemeinschaftswerk der 16 nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern. Es ist auf den Internetseiten von IHK NRW unter Publikationen abrufbar: www.ihk-nrw.de.