Spende der Diergardt-Stiftung

Spende der Diergardt-Stiftung
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Stand: 02.07.2015

Die Ökumenische Altentagesstätte Eicken ist eine wichtige Anlaufstelle für ältere Menschen in Mönchengladbach. Ehrenamtlich Engagierte unterstützen die Arbeit der Einrichtung mit Projekten wie „FridA – Freiwillige in der Alltagsbegleitung“ und „Patientenbegleitung“. Trotzdem fallen dafür und für andere Posten wie Personal, Reinigung und Miete Kosten an, die die Altentagesstätte nicht komplett selbst decken kann. Um die Finanzierungslücke zu schließen, hat die Diergardt-Stiftung jetzt 8.000 Euro gespendet.

„Die Ökumenische Altentagesstätte Eicken ist nicht nur ein Ort der Begegnung und Besinnung, sondern bietet auch Beratungen zu Fragen der Pflege sowie Möglichkeiten für eine aktive Freizeitgestaltung“, sagte Heinz Schmidt, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein bei der Spendenübergabe. „Damit leistet sie einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Denn viele ältere Menschen sind auf sich alleine gestellt und einsam.“ Schmidt überreichte den symbolischen Scheck zusammen mit dem stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Lorenz an den Kuratoriumsvorsitzenden Wolfgang Mahn und seine Stellvertreterin Brigitte Donk sowie an Maria Hordan-Neuhausen, Leiterin der Altentagesstätte.

„Um unsere Einrichtung zu finanzieren, engagieren sich unsere Besucher mit Aktionen wie Sommerfesten oder dem Verkauf gebrauchter Bücher auf Wochenmärkten und Basaren“, berichtete Mahn. Da man aber ein Angebot auf die Beine stellen wolle, das den Bedürfnissen der Besucher entspreche, sei man auf zusätzliche Unterstützung angewiesen. „Deshalb ist die Spende der Diergardt-Stiftung eine riesengroße Hilfe für uns.“

Bildunterschrift:
Freuen sich über die Spende der Diergardt-Stiftung (v.l.): Ingrid Ehrlich (Kuratoriumsmitglied), Maria Hordow-Neuhausen (Leiterin der Altentagesstätte), Marlene Königs (Kuratoriumsmitglied), Heinz Schmidt (IHK-Präsident), Brigitte Donk (stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende), Dr. Frank Lorenz (stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer), Wolfgang Mahn (Kuratoriumsvorsitzender der Altentagesstätte) und Wilhelm Steves (Kuratoriumsmitglied).

Zur Stiftung:
Die Verwaltung seiner Stiftung vertraute der Königlich Geheime Kommerzienrat und Freiherr Friedrich von Diergardt damals dem Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds (KGStF) an, in dem heute annähernd 300 Stiftungen zusammengefasst sind. Seit mehr als zehn Jahren fließen wieder Erträge, nachdem Inflationen und Währungsumstellungen die Stiftung fast auf Null gebracht hatten. So stand über Jahrzehnte in den Büchern bei der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein auch nur ein Erinnerungsposten, denn die IHK ist die einzige in der Stiftungsurkunde genannte Institution, die noch über die Vergabe des Geldes entscheiden kann.

Zum Stifter:
Friedrich von Diergardt wird am 25. März 1795 in Moers geboren. Seine Eltern, ein Pfarrerehepaar, sind 1781/82 in Viersen tätig. Diergardt tritt 1813 in das Sammetbandverlagsgeschäft Kaentzler & Co. in St. Tönis ein, das schon bald nach Süchteln und 1816 nach Viersen verlegt wird. Für Diergardt arbeiten 1834 schon rund 1.500 Hausweber, die vom Leinen auf Samt umgestellt haben; später sind für ihn 3.200 Personen tätig an 950 Sammet- und 750 Sammetbandwebstühlen.

Diergardt kümmert sich schon früh um die soziale Lage der Arbeiter und initiiert entsprechende Einrichtungen: Notverein, Beschäftigungsgarantie auch in schlechten Zeiten (zeitweilige Verwendung von Webern im Straßenbau), Sparkassen. Seine Sorge um notleidende (auch nicht bei ihm beschäftige) Arbeiter hebt sein Ansehen außerordentlich. Der Industrielle, mit Orden und dem Titel Kommerzienrat ausgezeichnet, wird von der preußischen Regierung in Wirtschaftsfragen zu Rate gezogen. Diergardt beschäftigt sich auch mit landwirtschaftlichen Fragen und kauft Grubenfelder im Raum Moers (seinen Namen tragen später verschiedene Zechen), Ländereien westlich von Brüggen (heute Wald- und Fischwirtschaft mit dem Diergardt-Namen) und die gesamte Grafschaft Morsbroich bei Leverkusen. Auf Schloss Morsbroich stirbt er am 3. Mai 1869, knapp ein Jahr nach dem Rückzug aus der Firma.