Unternehmer diskutieren mit Bürgermeister Breuer

Unternehmer diskutieren mit Bürgermeister Breuer
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Stand: 03.12.2015

Gewerbeflächen, Infrastruktur, Hafen, Haushalt – Themen gab es reichlich bei der jüngsten Sitzung des Regionalausschusses Neuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Reiner Breuer, neuer Bürgermeister der Stadt, war zu Gast. Das Unternehmergremium unter dem Vorsitz von Wilhelm F. Thywissen kam auf Einladung Breuers im Ratssaal der Stadt zusammen. „Wir sind gespannt auf Ihre Ideen und Ziele“, sagte Thywissen zur Begrüßung. „Die Förderung der Wirtschaft gehört schließlich zu den wesentlichen Aufgaben eines Bürgermeisters.“

Mit Blick auf die Haushaltslage räumte Breuer ein: „Wir haben ein strukturelles Defizit von 20 Millionen Euro.“ Diese Lücke sei in den vergangenen Jahren durch den Verkauf von städtischem Vermögen gedeckt worden. „Ich möchte den Haushalt steuerbarer und verständlicher machen“, so Breuer. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz empfahl, auf der Ausgabenseite zu sparen und auf eine „vorausschauende Gewerbesteuerpolitik“ zu setzen: „Durch neue Gewerbeflächen locken Sie neue Unternehmen an und steigern so Ihre Gewerbesteuereinnahmen.“

„Sicher ist: Wir brauchen weitere Gewerbeflächen“, bestätigte Breuer. Die Unternehmer teilten seine Meinung, dass die Verwirklichung einer Autobahnanschlussstelle der A 57 im Bereich Delrath eine wichtige Voraussetzung für das geplante interkommunale Gewerbegebiet mit Dormagen sei. „In diesem Punkt ziehen wir an einem Strang“, betonte IHK-Präsident Heinz Schmidt.

Neben Gewerbeflächen benötige die Stadt auch dringend bezahlbaren Wohnraum, erklärte der Bürgermeister. Der Flüchtlingszuzug verschärfe das Problem. Mit Blick auf die Debatten um die Folgenutzung des Pierburg-Geländes und des Areals der ehemaligen Münsterschule appellierte Steinmetz: „Die Aufgabe dieser Gewerbeflächen zugunsten von Wohnraum ist die zweitbeste Lösung.“ Die Unternehmen sollten Bestandsschutz und Entwicklungsmöglichkeiten haben.

Breuer teilte diese Einschätzung: „Der Hafen und die dort ansässigen Unternehmen dürfen in ihrem Bestand nicht gefährdet werden.“ Der Bürgermeister erinnerte an die Wurzeln der wirtschaftlichen Stärke der Stadt: Die Lage an der Schlagader Rhein und der Hafen als Tor zur Welt müssten gepflegt und ausgebaut werden.

Breuer bot der IHK und ihren Gremien einen „kontinuierlichen Dialog auf Augenhöhe“ an. „Dieses Angebot nehmen wir gerne an“, versicherte der Ausschussvorsitzende Thywissen.

Bildtext: Sie begrüßten Bürgermeister Reiner Breuer (r.) und Dr. Matthias Welpmann (2.v.r.), Beigeordneter für Umwelt, Sport und Brandschutz, zur Sitzung des IHK-Regionalausschusses Neuss (v.l.): Dr. Ron Brinitzer (Geschäftsführer Innovation/Umwelt und International der IHK Mittlerer Niederrhein), Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein), Wilhelm F. Thywissen (Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Neuss) und Heinz Schmidt (Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein).