Herbsttour mit dem Konsularischen Korps

Herbsttour mit dem Konsularischen Korps
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Stand: 07.11.2016

Ein einzigartiges 3D-Druckverfahren der Keramikindustrie und die Fertigung von komplexen Elektronikbaugruppen – die diesjährige Herbsttour des Konsularischen Korps bot spannende Eindrücke vom Standort Willich. Bereits zum neunten Mal hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein internationale Repräsentanten zu einem Besuch am Niederrhein eingeladen, in diesem Jahr gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Willich. 36 Teilnehmer aus 15 Nationen – darunter die USA, Spanien, Japan, Italien, Nigeria und Finnland – waren der Einladung gefolgt und besuchten die Unternehmen W. Kolb Fertigungstechnik GmbH und Schunk Ingenieurkeramik GmbH.

Willichs Bürgermeister Josef Heyes und Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, begrüßten die Teilnehmer. „Die Lage unserer Stadt im Herzen Europas ist ideal“, sagte Heyes. „Eine ganze Reihe renommierter Unternehmen aus verschiedenen Branchen hat sich in Willich niedergelassen. Über weitere Ansiedlungen von ausländischen Betrieben würden wir uns sehr freuen.“ Steinmetz stimmte dem zu und ergänzte: „Jeder zweite Euro am Mittleren Niederrhein wird im Außenhandel verdient, die Region bietet internationalen Unternehmen beste Perspektiven.“ Ideale Botschafter des Niederrheins seien die erfolgreichen Unternehmen vor Ort.

Bei zwei solcher Unternehmen machten die internationalen Gäste Station, zunächst bei der W. Kolb Fertigungstechnik GmbH. Das Unternehmen produziert im Auftrag von Kunden aus verschiedenen Branchen elektronische Baugruppen wie zum Beispiel Leiterplatten. „Dazu gehört die Unterstützung bei der Produktentwicklung, der Materialbeschaffung, der Lagerung sowie den Funktionstests und dem Versand“, erläuterte Mitarbeiter Malte Petersen. Kolb Fertigungstechnik verfügt über einen Materialstamm von rund 30.000 Bauteilen und ist Partner für Unternehmen unter anderem aus den Bereichen Mess- und Regeltechnik, Sensorik, Brandmeldeanlagen, Windkraft, Medizintechnik sowie Energieversorgung. Das Unternehmen beschäftigt 150 Mitarbeiter und wird von dem Trio Udo Speck, Detlef Wehrend und Holger Engels geführt. „2010 lag unser Umsatz bei 10 Millionen Euro, in diesem Jahr voraussichtlich bei 27 Millionen Euro“, berichtete Wehrend. „Mittelfristig möchten wir eine Exportquote von 20 Prozent erreichen.“

Anschließend war die Delegation bei der Schunk Ingenieurkeramik GmbH zu Gast. Das Unternehmen produziert Keramikkomponenten für vielfältige Anwendungen. „Keramik ist ein exterm hartes Material, es wird nur noch vom Diamanten übertroffen“, erklärte Joachim Heym, Geschäftsführer des Unternehmens. „Außerdem ist Keramik sehr leicht und widersteht hohen Temperaturen.“ Schunk Ingenieurkeramik gehört zur nahe Gießen ansässigen Schunk Group, hinter der eine Stiftung steht. Die Gruppe beschäftigt weltweit 8.500 Menschen, 200 davon arbeiten in Willich.

Heym stellte den Gästen ein neues und revolutionäres 3D-Druckverfahren vor: „Damit können wir aus dem keramischen Werkstoff Siliziumcarbid Komponenten produzieren, die bisher wegen ihrer Komplexität und Größe mit herkömmlichen Verfahren nicht realisierbar waren.“ Die neue Technologie sei wesentlich schneller, flexibler und ressourcenschonender als die üblichen Verfahren.

Beim gemeinsamen Abendessen zum Abschluss der Herbsttour bedankte sich Jürgen Steinmetz für die Unterstützung durch die Stadt Willich und die beiden Unternehmen und versprach den Vertretern des Konsularischen Korps auch für die zehnte Herbsttour im kommenden Jahr ein spannendes Programm.

Bildunterschrift: Joachim Heym, Geschäftsführer der Schunk Ingenieurkeramik GmbH, zeigte den Teilnehmern der Herbsttour Komponenten, die per 3D-Druckverfahren hergestellt wurden.