IHK spricht sich gegen zähe Grenzkontrollen aus

IHK spricht sich gegen zähe Grenzkontrollen aus
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Stand: 01.02.2016

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein spricht sich gegen mögliche Grenzschließungen und -kontrollen aus. „Eine Schließung der Grenze wäre eine große Belastung für die EU, für die deutsche Wirtschaft und letztlich auch für die Unternehmen am Niederrhein“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Immerhin wird jeder zweite Euro in unserer Region im Auslandsgeschäft verdient.“ Zudem sei der Niederrhein Heimat für eine Vielzahl internationaler Unternehmen.

Die ungehinderte Mobilität in Europa sei ein hohes Gut und ein wichtiges Element des EU-Binnenmarktes. Betriebe seien darauf angewiesen, schnell überallhin liefern zu können und ihre Produkte anzubieten. „Transporteure, Touristen, Handwerker und Dienstleister – sie alle profitieren von offenen Grenzen, ebenso wie der lokale Einzelhandel“, so Steinmetz weiter. „Die Schließung würde die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland belasten.“

Zähe Grenzkontrollen brächten den Reise- und Warenverkehr zwar nicht zum Erliegen, „führen aber zwangsläufig zu Verzögerungen“. Das erhöhe die Kosten und mache Lieferungen unnötig teuer. Verschärfte Grenzkontrollen beträfen nicht nur den Lkw-Transport. „Bei der Bahn kommen Fahrpläne aus dem Takt, Schiffe werden aufgehalten, die Flughafenkontrollen dauern noch länger.“ Das würde die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland belasten. „Wir brauchen aber eine starke Wirtschaft, die den Menschen hierzulande – nicht zuletzt auch den Flüchtlingen – Angebote für Ausbildung und Arbeit machen“, betont der Hauptgeschäftsführer. Europa sollte in der Flüchtlingsfrage und beim Schutz der Außengrenzen eine gemeinsame Lösung finden.