IHK stellt Projekte für 2016 vor

Digitalisierung, Internationalisierung, Energiewende, Fachkräftemangel und Demografischer Wandel – das sind einige Megatrends, mit denen sich die Unternehmen auseinandersetzen müssen. „Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen möchten wir die Betriebe auch in diesem Jahr unterstützen“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Allerdings bestimmten nicht nur diese Trends die IHK-Arbeit. „Wir möchten für unsere Mitgliedsunternehmen in allen Belangen eine verlässliche Hilfe sein“, betont Steinmetz. Entsprechend umfangreich ist die Projektliste für das Jahr 2016. Rund 40 Vorhaben hat die IHK-Vollversammlung beschlossen. „Dabei kommt es uns auch darauf an, die Unternehmen verstärkt über unsere vielfältigen Dienstleistungen zu informieren.“

Deshalb wird zum Beispiel ein Dienstleistungskatalog erarbeitet, der die Angebote, Produkte und jeweiligen Ansprechpartner der IHK auflistet. „Gleichzeitig möchten wir noch mehr auf die Wünsche der Unternehmen eingehen“, sagt Steinmetz. Aus diesem Grund wird es beispielsweise eine „Außenwirtschaftsumfrage“ unter den international agierenden Unternehmen in der Region geben. „Uns interessieren unter anderem die aktuellen Ziel- und Zukunftsmärkte, Erfolgsfaktoren, aber eben auch die Hürden, mit denen die Unternehmen zu kämpfen haben“, erläutert der Hauptgeschäftsführer.

Aktuelle bildungspolitische Themen und Entwicklungen in der Aus- und Weiterbildung werden beim „Bildungskongress“ aufgegriffen. Unternehmensinhabern, Personalverantwortlichen und Ausbildungsleitern werden dabei die wichtigsten IHK-Leistungen aufgezeigt und ausgewählte Maßnahmen zur Stärkung der dualen Berufsausbildung und zur Fachkräftesicherung präsentiert. Mit dem Projekt „Gewinnen von Studienabbrechern für eine Berufsausbildung“ möchte die IHK Studierende mit Wechselabsichten ansprechen, beraten und an regionale Ausbildungsbetriebe vermitteln. Leichter, schneller und transparenter sollen die Abläufe für Fortbildungsabsolventen werden. Sie sollen ihre Prüfungen bald online ablegen können.

Die Digitalisierung steht auch bei einem weiteren Projekt im Mittelpunkt. „Sie bietet Unternehmen einerseits Chancen, stellt sie aber andererseits auch vor Herausforderungen“, sagt Steinmetz. „Wir möchten genau wissen, wo und in welcher Form die Betriebe bei der Digitalisierung Unterstützung benötigen.“ Deshalb soll das „Netzwerk Digitale Wirtschaft“ gegründet werden.

Das Projekt „Intelligente Energienetze“ richtet sich an Unternehmen, die ihre Stromnachfrage dem sich verändernden Angebot anpassen. „Diese Betriebe wollen wir dabei unterstützen, gemeinsam mit den beteiligten Stadtwerken intelligente Verbrauchssteuerungen zu installieren“, erklärt der Hauptgeschäftsführer. Das trage zum Ausgleich von Stromangebot und -nachfrage bei. „Außerdem können die Unternehmen so vom günstigen Strompreis profitieren.“

Zum Thema Energie wird es in diesem Jahr auch einen Wettbewerb geben. Nach 2014 lobt die IHK gemeinsam mit lokalen Versorgern der Region erneut den „Energieeffizienzpreis“ für Unternehmen aus. Die Verleihung soll den Beitrag der Betriebe zur Energiewende verdeutlichen.

Gründungsinteressierte möchte die IHK mit der Broschüre „Guck mal, wer da gründet“ informieren und motivieren. Darin werden Existenzgründer aus unterschiedlichen Branchen und Kulturen mit ihren guten und schlechten Erfahrungen vorgestellt. „Junge Unternehmen sind für einen Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung, weil sie Arbeitsplätze schaffen und innovative Ideen umsetzen.“ Das stärke die Wirtschaft insgesamt.

„Darüber hinaus werden wir natürlich weiterhin die Interessen der Unternehmen auf allen politischen Ebenen vertreten“, erklärt Steinmetz. Zu den wichtigen Themen zählen auch in diesem Jahr die Erarbeitung des Landesentwicklungs- und des Regionalplans. „Dabei geht es darum, dass unseren Städten ausreichend Gewerbeflächen zur Ansiedlung neuer und zur Erweiterung bereits ansässiger Unternehmen zur Verfügung stehen“, betont Steinmetz. Außerdem werde sich die IHK weiterhin auch für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und Belebung der Innenstädte einsetzen. So werden auch wieder die Aktionstage „Heimat shoppen“ stattfinden. Am 9. und 10. September werden die Einzelhändler in der Region auf den Wert des Einzelhandels für Stadt und Bürger aufmerksam machen.