Planungen für das ehemalige Pierburg-Gelände

Planungen für das ehemalige Pierburg-Gelände
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Stand: 03.02.2016

Nachdem das Unternehmen Pierburg AG auf die Hafenmole 1 gezogen ist, laufen die Planungen für die künftige Nutzung des ehemaligen Betriebsgeländes zwischen Düsseldorfer Straße, Bockholtstraße und Leuschstraße. Die neuen Eigentümer und die Stadt Neuss möchten dort unter anderem Wohnungen, Gastronomie, Gewerbe und ein Hotel verwirklichen. Was bedeutet ein sogenanntes Mischgebiet für die bereits vorhandenen Unternehmen in der Nachbarschaft? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Unternehmergesprächs, zu dem die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gemeinsam mit der Stadt Neuss und weiteren Partnern eingeladen hatte.

„Der Neubau und Umzug des Unternehmens Pierburg ist für die Stadt und die Region ein sehr gutes Signal“, erklärte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein bei der Begrüßung der 60 Gäste. „Aber die Zukunft des ehemaligen Geländes bewegt uns.“ Der Regionalplan sehe dort eine gewerblich-industrielle Nutzung und eben keine Wohnungen vor. „Unsere Sorge ist, dass die Fläche für die Ansiedlung von Unternehmen verlorengeht und die Entwicklung der umliegenden Unternehmen durch die Wohnnutzung gehemmt wird.“ Deshalb sei er froh, dass man in dieser frühen Planungsphase in den Dialog trete.

„Der Wohnungsbedarf in Neuss hat uns dazu motiviert, dort ein gemischt genutztes Quartier zu planen“, erklärte Christoph Hölters, Beigeordneter der Stadt Neuss. Bis 2030 würden 6.750 zusätzliche Wohnungen in Neuss benötigt. Das sind neun Prozent des derzeitigen Wohnungsbestands. „Das müssen wir vor allem auch durch die Entwicklung bereits genutzter Flächen und möglichst geringer Ausweisung von neuem Bauland erreichen“, sagte er. Nicht zuletzt wegen seiner guten ÖPNV-Anbindung und der bereits vorhandenen Wohnhäuser in der Nachbarschaft würde sich das Gelände aus Sicht der Stadt für ein solches Quartier hervorragend eignen. „Ich gehe davon aus, dass die vorhandenen Betriebe dadurch nicht eingeschränkt würden“, betonte Hölters.

Bei der Vorstellung einer schalltechnischen Untersuchung und eines Geruchgutachtens wurde aus Sicht der IHK deutlich, dass es noch Unklarheiten gibt. „Uns ist es wichtig, die Planung mit den Interessen der direkt betroffenen Unternehmen und der einzelnen Betriebe in dem industriell-gewerblich geprägten Gebiet zwischen Teekanne und Hammer Landstraße in Einklang zu bringen“, erklärte IHK-Referentin Silke Hauser. „Deshalb werden wir uns die noch ausstehenden Konkretisierungen der Gutachten und Planungen genau anschauen und bewerten.“

IHK-Hauptgeschäftsführer Steinmetz appelliert außerdem an die Stadt: „Es ist wichtig, die fünf Hektar, die der Stadt Neuss für die Ansiedlung von Industrieunternehmen verlorengehen, an einer anderen Stelle neu auszuweisen. Geschieht dies nicht, wäre das ein großer Nachteil für den Wirtschaftsstandort.“

Im Frühjahr wird es laut Stadt im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens eine frühzeitige Bürgerbeteiligung geben. Dann haben auch Unternehmen die Gelegenheit, eine Stellungnahme zu den Planungen bei der Stadt abzugeben. Unternehmen können sich auch an die IHK wenden. Ansprechpartnerin ist Silke Hauser, Tel. 02151 635-344 oder E-Mail (hauser@krefeld.ihk.de).