Umfrage bei Unternehmen aus dem Gast- und Reisegewerbe

Umfrage bei Unternehmen aus dem Gast- und Reisegewerbe
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Stand: 14.06.2016

Während die Gastronomen und Hoteliers am Niederrhein positiv gestimmt sind, ist die Stimmung bei den Reisebüros, Reiseveranstaltern und Busunternehmen eingetrübt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und der Niederrheinischen IHK Duisburg-Wesel-Kleve bei Unternehmen aus dem Gast- und Reisegewerbe der Region.

Der Klimaindex in der Gastronomie und Hotellerie am Niederrhein steht bei 120,2 Punkten und legte damit im Vergleich zur vergangenen Sommersaison um 8 Punkte zu. „Mit der Konjunkturlage des vergangenen halben Jahres sind die Unternehmer der Branche ähnlich zufrieden wie im Vorjahr“, erklärt Romy Seifert, Referentin im Geschäftsbereich Existenzgründung und Unternehmensförderung der IHK Mittlerer Niederrhein. So bewerten 37 Prozent der Befragten die Geschäftslage des vergangenen halben Jahres als gut (Frühjahrsumfrage 2015: 34 Prozent) und 19 Prozent der Betriebe als schlecht (2015: 20 Prozent). Die Beherbergungsbetriebe meldeten eine Zimmerauslastung von 51 Prozent. 32 Prozent der befragten Gastronomen und Hoteliers erwarten eine günstigere Geschäftslage. „Gründe für den Optimismus könnten die Europafußballmeisterschaft und das zunehmende Interesse der Deutschen an Inlandszielen sein“, sagt Seifert.

Ganz anders ist die Lage bei Reiseveranstaltern und -büros: Der Klimaindex liegt bei 95,7 Punkten und ist damit auf dem niedrigsten Niveau der vergangenen fünf Befragungsjahre. „Der Hauptgrund ist nach unserer Einschätzung, dass die klassischen Reiseländer wie Griechenland und die Türkei sowie die Länder der nordafrikanischen Küste aufgrund der politischen Unruhen auffallend weniger nachgefragt werden“, so die IHK-Referentin.

Entsprechend negativ sind die Zukunftserwartungen. Das Reisegewerbe geht für die kommende Saison von einer deutlichen Verschlechterung der Geschäftslage aus. 41 Prozent der befragten Unternehmen haben negative Erwartungen – im Vorjahr waren es nur 14 Prozent. Positiv blicken 19 Prozent der Befragten auf die Sommersaison. Im Vorjahr rechneten 34 Prozent mit einer guten Geschäftslage. „Allerdings erfüllten sich diese Erwartungen nicht ganz ein“, sagt Seifert.

Die Arbeitskosten, der Fachkräftemangel und die Energiepreise sind in den Augen der Unternehmen aus dem Gastgewerbe die größten Risiken für die Geschäftsentwicklungen. Für die Mehrheit der Befragten aus dem Reisegewerbe sind die sinkende Auslandsnachfrage und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Faktoren, die die Geschäftsentwicklung negativ beeinflussen könnten.

Während es bei der Entwicklung der Beschäftigtenzahlen im Reise- und im Gastgewerbe nur geringe Veränderungen geben wird, nimmt die Investitionsbereitschaft vor allem im Reisegewerbe spürbar ab. „Über die Hälfte der befragten Reiseunternehmen werden in der kommenden Saison keine Investitionen tätigen.“ Von den Unternehmen aus dem Gastgewerbe wollen 47 Prozent investieren. Dabei handelt es sich vor allem um Modernisierungen.

Schließlich wollten die IHKs im Rahmen der Umfrage wissen, welche Folgen die Planung des Bundesfinanzministeriums hat, die Anforderungen an die Kassenbuchführungen zu verschärfen. Ab 2017 sollen nur noch Kassen eingesetzt werden dürfen, die Einzelumsätze sowie Journal-, Programmier- und Stammdatenänderungen aufzeichnen und für mindestens zehn Jahre unverändert abspeichern können. „Für etwa die Hälfte der befragten Unternehmen haben diese Änderungen keine Folgen, weil die Kassensysteme die künftigen Anforderungen bereits erfüllen“, erklärt die IHK-Referentin. „Allerdings gaben auch zahlreiche Unternehmen an, dass sie noch keinen Plan für den Fall haben, dass ihr Kassensystem den Anforderungen ab 2017 nicht mehr entspricht.“

Die Broschüre ist im Internet zu finden unter:
www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/9728