IHK NRW Bildungskongress: Impulse für Bildungssystem

IHK NRW Bildungskongress: Impulse für Bildungssystem
© Wilfried Meyer

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Stand: 22.11.2017

Zum dritten Mal nach 2013 und 2015 folgten rund 400 Gäste der Einladung der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen zum landesweiten Bildungskongress. Unter dem Motto „Wissen.Weiter.Bildung“ wurde lebhaft über das Bildungssystem in NRW diskutiert.

Ralf Kersting, Präsident von IHK NRW, richtete in seiner Begrüßung einen Appell an Unternehmen und Ausbildungsplatzsuchende, flexibel zu sein. Während Jugendliche auch weniger bekannte Berufe in den Fokus nehmen und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz nicht an der Grenze des Wohnorts Halt machen sollten, könnten Unternehmen sich noch mehr als bisher auch für schwächere Bewerber öffnen, so Kersting. Gemeinsam ließe sich so am Zustand rütteln, dass es Jahr für Jahr zeitgleich zig Tausende „unversorgte“ Jugendliche und unbesetzte Ausbildungsstellen gibt.

Ministerpräsident Armin Laschet will dafür sorgen, dass Betriebe und Jugendliche besser zusammenfinden: „Wir müssen die Trendwende schaffen, dass die Ausbildungsplätze besser besetzt werden und kein Jugendlicher mehr ohne Ausbildungsstelle bleibt.“ Der Philosoph und Bestsellerautor Prof. Dr. Richard David Precht kritisierte das Schulsystem in seiner heutigen Form. Eine Orientierung an Bildungszielen statt an starren Lehrplänen sei erforderlich, um die Stärken der Schulen zu entfesseln.

Abschließend konnte das Publikum des Bildungskongresses mittels einer TED-Abfrage über Thesen von Richard Stigulinszky aus dem Ministerium für Schule und Bildung, des Schülersprechers Philipp Schultes vom Kölner Hansa-Gymnasium sowie von Thorsten Rogmann, Personalleiter der Weseler Clyde Bergemann GmbH, abstimmen. 88 Prozent stimmten dabei dem Schülersprecher zu, der findet, dass kreatives und selbständiges Lernen, auch was die Persönlichkeitsfindung angeht, in der Schule zu kurz komme. Große Zustimmung fand auch Personalleiter Rogmann für seine Forderung, dass für die duale Ausbildung wieder mehr geworben werden müsse. 94 Prozent sahen das genauso.

„Schule und Wirtschaft sind Partner, die das gemeinsame Ziel eint, jungen Menschen gutes Rüstzeug für die Gestaltung ihres Lebens mitzugeben“, sagte Petra Pigerl-Radtke, Geschäftsführerin des Bereichs Aus- und Weiterbildung der IHK Mittlerer Niederrhein und Federführerin Bildung / Fachkräfte IHK NRW. „Je mehr junge Menschen sich dabei zielgerichtet für den Weg der beruflichen Karriere über Ausbildung und höhere Berufsbildung entscheiden, desto besser können unsere Unternehmen ihren Fachkräftebedarf decken und damit den wirtschaftlichen Erfolg in unserer Region voranbringen. Bei unserem Bildungskongress NRW wurden Bildungsherausforderungen in den Fokus genommen und die berufliche Bildung in ihrer Wertigkeit herausgestellt.“

IHK NRW ist der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen. IHK NRW vertritt die Gesamtheit der IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung, dem Landtag sowie den für die Kammerarbeit wichtigen Behörden und Organisationen.


BILDUNTERSCHRIFT:
Vordere Reihe von links nach rechts: Prof. Dr. Richard David Precht, Ralf Kersting, Präsident IHK NRW, Ministerpräsident Armin Laschet, Dr. Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer IHK NRW, Petra Pigerl-Radtke, Geschäftsführerin des Bereichs Aus- und Weiterbildung der IHK Mittlerer Niederrhein und Federführerin Bildung / Fachkräfte IHK NRW.