Industrieumsätze am Mittleren Niederrhein

Industrieumsätze am Mittleren Niederrhein
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Stand: 30.08.2017

Der Aufschwung hat die Industrie in der Region erfasst. Das geht aus der Industrieumsatzstatistik von IT.NRW hervor, die von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein ausgewertet wurde. Dabei wurden alle Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit mehr als 50 Beschäftigten berücksichtigt. „Das zweite Quartal dieses Jahres war für die Industrie in unserer Region sehr erfolgreich“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Die Metallindustrie, der Maschinenbau und die Chemische Industrie erhöhten ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum merklich.

Die Industrie am Mittleren Niederrhein hat im zweiten Quartal des Jahres 2017 ihre Umsätze um 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert. In NRW betrug das Plus im gleichen Zeitraum 2,9 Prozent. „Die Industrie entwickelt sich wieder erfreulich positiv“, sagt Steinmetz. „Im vergangenen Jahr war der Aufschwung eher durch die konsumnahen Branchen geprägt – jetzt hat auch die Industrie nachgezogen.“ Das Plus bei den Inlandsumsätzen (12,9 Prozent) war am Mittleren Niederrhein höher als bei den Exporten (8,3 Prozent). „Dennoch ist es angesichts der weltwirtschaftlichen Risiken wie den geopolitischen Krisen und dem Terrorismus eine positive Botschaft, dass der Außenhandelsumsatz in der Region weiter gesteigert werden konnte“, betont der Hauptgeschäftsführer.

Insbesondere an den Standorten Krefeld und Mönchengladbach machten die Unternehmen im zweiten Quartal des Jahres 2017 bessere Geschäfte als im Vorjahreszeitraum. In Krefeld liegt das Plus bei 16,5 Prozent, in Mönchengladbach bei über 30 Prozent. Dieses hohe Umsatzplus relativiert Steinmetz: „Die Wirtschaft in Krefeld und in Mönchengladbach zeigt eine stärkere Reaktion auf Ab- und Aufschwung.“ In den Jahren 2015 und 2016 – als der Aufschwung eher binnengetrieben war –  erzielten die Industrieunternehmen in Krefeld und Mönchengladbach im zweiten Quartal schlechtere Ergebnisse als im Vorjahreszeitraum. „Dennoch geht von dem aktuellen Ergebnis eine positive Botschaft aus, denn seit 2010 konnten die Mönchengladbacher Industriebetriebe nur einmal ein so gutes Umsatzergebnis im zweiten Quartal einfahren“, sagt der Hauptgeschäftsführer. „Für Krefeld handelt es sich in diesem Jahrzehnt sogar um einen Rekordwert. Die Ergebnisse für den Rhein-Kreis und den Kreis Viersen bewegen sich dagegen auf dem Niveau des Mittelwerts der Umsatzergebnisse der vergangenen Jahre. Das Wachstum im Rhein-Kreis Neuss lag bei 1,8 Prozent, das im Kreis Viersen bei 2,3 Prozent.

Auch beim Blick auf die einzelnen Wirtschaftszweige fällt auf, dass zurzeit Branchen gute Geschäfte machen, die in den vergangenen Jahren eher weniger Wachstum verzeichnen konnten. So stieg der Umsatz des Maschinenbaus am Mittleren Niederrhein im zweiten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,6 Prozent. Die regionalen Betriebe der Metallerzeugung und -bearbeitung konnten ihre Umsätze um 19 Prozent steigern. „Dennoch hat es diese energieintensive Branche weiterhin schwer. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit leidet auch unter den hohen Energiepreisen. Die Stahlunternehmen beklagen weiterhin ein zu großes Angebot auf den internationalen Märkten“, erklärt Steinmetz. Weiterhin gute Geschäfte macht die für die Region sehr bedeutende Chemische Industrie. Das Plus lag bei 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Weniger erfolgreich waren im zweiten Quartal die Papierindustrie (-7 Prozent), die Hersteller von Glas und Glaswaren (-10 Prozent) sowie die Hersteller elektrischer Ausrüstungen (-4 Prozent).

Auf den Arbeitsmarkt hat die gute Konjunktur ebenfalls einen positiven Effekt. Am Mittleren Niederrhein waren zum 30. Juni dieses Jahres
1.925 mehr Menschen in den Industriebetrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern beschäftigt als im vergangenen Jahr. Dies entspricht einem Plus von knapp drei Prozent.