Handwerkskammer-Präsident besucht die IHK-Vollversammlung

Handwerkskammer-Präsident besucht die IHK-Vollversammlung
© IHK Mittlerer Niederrhein

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Stand: 26.02.2018

Passender hätte der Zeitpunkt des Besuchs nicht sein können: Die Mitglieder der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein begrüßten den Präsidenten der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert, in ihrer jüngsten Sitzung. Passend deshalb, weil die möglichen Diesel-Fahrverbote auf der Tagesordnung standen – ein Thema, mit dem sich sowohl die Handwerkskammer als auch die IHK seit geraumer Zeit beschäftigen und das in diesen Tagen wegen des anstehenden Urteils des Bundesverwaltungsgerichts heftig diskutiert wird. „Das Diesel-Fahrverbot stand auch auf der Tagesordnung unserer Herbst-Vollversammlung“, erklärte Ehlert. „Und genau wie bei Ihnen ging dem auch bei uns eine Befragung unserer Mitglieder zu den möglichen Auswirkungen eines Diesel-Fahrverbots voraus.“ Dabei hätten 83 Prozent der Unternehmen angegeben, dass sie Diesel-Fahrzeuge nutzen.

Der Handwerkskammer-Präsident betonte, dass bei der Diskussion um Fahrverbote dem Gesundheitsschutz in der Abwägung mit anderen Interessen Vorrang gebühre. „Die anderen Belange gibt es allerdings auch, und sie müssen auch mit in Betracht gezogen werden.“ Das sei die Aufgabe der Politik.

„Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen und ihre Mitarbeiter“, so Ehlert. Dabei sei die europäische Luftreinhalterichtlinie mit verschärften Emissionsgrenzwerten schon vor zehn Jahren erlassen und anschließend in nationales Recht überführt worden. „Es wäre also genügend Zeit gewesen, unter Berücksichtigung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der Fahrzeuge Standards aufzustellen und zu regeln, ab wann und für welche Fahrzeuge Fahrverbote gelten sollen, wenn sie denn nach Meinung der Parlamente unumgänglich gewesen wären“, sagte er. Dies sei versäumt worden, und so könne auch heute niemand verbindlich zusagen, was in ein, zwei oder drei Jahren gilt.

„Stabile und belastbare Rahmenbedingungen sind eine grundlegende Voraussetzung für das Ordnungssystem der Sozialen Marktwirtschaft. Dass wir uns dafür einsetzen, ist eine wichtige Aufgabe der Kammern“, betonte Ehlert. Deshalb sei es richtig, dass IHK und Handwerkskammer in den Kernbereichen der Interessenvertretung, zum Beispiel bei Fragen der Regional-, Landes- und Verkehrsplanung sowie der kommunalen Entwicklung, eng zusammenarbeiten.

Bereits in seiner Begrüßung hatte IHK-Präsident Elmar te Neues darauf hingewiesen, dass vor allem auch das Thema Ausbildung die beiden Kammern verbinde: „Der Fachkräftemangel betrifft nicht nur die gewerbliche Wirtschaft, sondern auch das Handwerk.“ Ehlert betonte, dass der nordrhein-westfälische Koalitionsvertrag die Kammern ermutige, weiter für die berufliche Ausbildung zu werben. „Wenn wir hier lockerlassen würden, hätten wir vor dem Fachkräftemangel schon kapituliert“, erklärte der Handwerkskammer-Präsident.

Allerdings erschließe sich ihm nicht, warum das Land Talentscouts für Hochschulen finanziere, um damit mehr Schüler für Universitäten zu gewinnen. „Auch auf die Tatsache, dass das Land seine Projekte ,Starthelfende‘ und ,Ausbildungsbotschafter‘, in denen viele IHKs- und Handwerkskammern engagiert sind, auslaufen lässt, kann ich mir keinen Reim machen, und mit den Absichten des Koalitionsvertrags bringe ich das schon gar nicht zusammen“, erklärter er und ergänzte: „Auch hier sehe ich ein wichtiges Anliegen gemeinsamer Interessenvertretung. Ein ,Zurück auf Start‘ darf es nicht geben.“ Ziel des Projekts „Starthelfende Ausbildungsmanagement“ ist die Vermittlung von Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz. Beim Projekt „Ausbildungsbotschafter“ besuchen Auszubildende aller Ausbildungsberufe allgemeinbildende Schulen, um dort auf Augenhöhe mit den Schülern über ihre Erfahrungen in der Berufswelt zu sprechen.

Am Ende seiner Rede sprach sich Ehlert schließlich für das weitere Miteinander der beiden Kammern aus: „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir als Kammern der Wirtschaft in enger Zusammenarbeit viel Gutes für unsere Mitglieder und für das Gemeinwohl bewirkt haben und noch mehr Gutes in der Zukunft bewirken werden.“

Bildunterschrift:
IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (l.) und IHK-Präsident Elmar te Neues (M.) begrüßten Andreas Ehlert, den Präsidenten der Handwerkskammer Düsseldorf, bei der Vollversammlung. Foto: IHK