IHK appelliert an die Meerbuscher Politik

IHK appelliert an die Meerbuscher Politik
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Stand: 04.05.2018

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein appelliert an die Politik in Meerbusch, an den Plänen für das interkommunale Gewerbegebiet mit Krefeld an der A 44 festzuhalten. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz wirbt in einem Schreiben an die Meerbuscher Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und die Ratsfraktionen dafür, „bei den Beratungen über das weitere Vorgehen die besondere Bedeutung dieses Standortes für die Wirtschaft am Niederrhein und in Meerbusch nicht außer Acht zu lassen“.

Laut Medienberichten steht die bislang positive Haltung der Meerbuscher Politik gegenüber dem geplanten Gewerbegebiet infrage. Bis zur Sommerpause wollen sich die Fraktionen positionieren. „Für die Wirtschaft am Niederrhein und das Image des Standorts wäre ein negativer Ausgang der Beratungen fatal“, warnt Steinmetz. Dieses Gewerbegebiet biete die einmalige Chance, einen Top-Standort mit exzellenter Anbindung und überregionaler Ausstrahlung am Niederrhein zu etablieren. „Das wäre auch für Meerbusch ein Leuchtturmprojekt“, betont der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Das Gewerbegebiet an der A 44 wurde von Beginn an gemeinsam von Krefeld und Meerbusch auf den Weg gebracht. Während auf Meerbuscher Seite 15 Hektar auch im Alleingang entwickelt werden könnten, benötigt Krefeld eine Regionalplanänderung, um weitere Flächen zu erschließen. „Nachdem wir gemeinsam acht Jahre lang im Regionalrat für das interkommunale Gewerbegebiet gekämpft haben, sollte diese Gelegenheit nunmehr nicht vergeben werden“, sagt Steinmetz. Letztlich würde eine 124-Hektar-Premiumfläche gegen ein 15 Hektar großes lokales Gewerbegebiet getauscht. „Zudem fördert ein getrenntes Vorgehen beider Städte sicherlich nicht die Rücksichtnahme und die Entlastung der Bevölkerung bei der Entwicklung der Flächen“, befürchtet Steinmetz.

Er zeigt Verständnis für die Sorgen der Menschen in Osterath. Er betont aber gleichzeitig, dass das Strukturkonzept zur Entwicklung des Areals des Beratungsunternehmens Drees & Sommer keinen Logistikstandort mit Lärm und Verkehr vorsehe, sondern vor allem hochwertige Bebauung und Dienstleistungsnutzungen. „Ich erkenne an, dass Osterath durch die Diskussionen über den Konverterstandort und über neue Flächen für Wohnraum besonderen Herausforderungen gegenübersteht“, heißt es in dem Schreiben. „Dies sollte die Beteiligten aber nicht davon abhalten, die Chance des interkommunalen Gewerbegebietes zu nutzen.“

Der IHK-Hauptgeschäftsführer erinnert an die Diskussionen um den Bau der A-44-Rheinbrücke: „Damals hatte es ebenfalls erhebliche Widerstände gegen dieses Infrastrukturprojekt gegeben.“ Im Ergebnis wurde mit der Rheinbrücke auch für Meerbusch eine wichtige Verkehrsader realisiert, die heute durch die Ansiedlung renommierter Unternehmen und die Schaffung zahlreicher Arbeitsplätze nicht zuletzt auch der Bevölkerung zugutekommt.