IHK hat zum "Schichtwechsel" geladen

IHK hat zum "Schichtwechsel" geladen
© IHK Mittlerer Niederrhein

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Stand: 11.05.2018

Blaumann statt Business-Outfit, Gehörschutz statt Handy –
für Heike Troles hieß es „Schichtwechsel“. Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein absolvierte die CDU-Landtagsabgeordnete ein Kurz-Praktikum in der Fertigung des Grevenbroicher Unternehmens FWG-IHW techn. Federn GmbH. „Immer wieder beklagen sich Unternehmen über praxisferne Entscheidungen der Politik, die zu zusätzlichen bürokratischen und finanziellen Belastungen der Unternehmen führen“, erläuterte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Um der zunehmenden Entfremdung zwischen Politik und Unternehmern entgegenzuwirken, haben wir die Aktionsreihe Schichtwechsel ins Leben gerufen.“

Den Auftakt machte Heike Troles im Unternehmen von Manfred Albrecht. Bei der Fertigung von technischen Federn bekam sie einen Eindruck von der körperlich anspruchsvollen Arbeit an den Härteöfen und von der Präzision, mit der bei FWG-IHW produziert wird. Das Unternehmen hat Standorte in Grevenbroich, Schwelm und Johnson City (Tennessee/USA) und beschäftigt rund 60 Mitarbeiter. Fast 40 Prozent der Federn gehen in den Export. Kunden sind Schloss- und Armaturenhersteller sowie der Kraftwerk-, Fahrzeug- und Anlagenbau.

Insbesondere die zunehmenden Energiekosten bereiten dem Mittelständler Sorgen. „Wir haben Energiekosten von etwa 500.000 Euro pro Jahr“, berichtete Albrecht. „Damit kleinere, energieintensive und international agierende Unternehmen wie wir wettbewerbsfähig bleiben können, muss der Strompreis auch für Mittelständler von Abgaben entlastet werden.“ Neben den Energiekosten beklagt der Unternehmer die Zunahme an Bürokratie und Hemmnisse bei der Beschäftigung von Flüchtlingen. „Wir würden gerne geflüchtete Menschen einstellen. Sie müssen nur arbeiten wollen, alles andere bringen wir ihnen bei“, sagt Albrecht. „Leider ist es ausgesprochen schwierig, Flüchtlinge dauerhaft einzustellen.“ Silke Fuchs, Fachberaterin zur betrieblichen Integration von Flüchtlingen der IHK Ausbildungs-GmbH, versprach dem Unternehmen Unterstützung und eventuell eine Vermittlung geeigneter Bewerber.

Heike Troles bedankte sich für die spannenden Eindrücke in den Arbeitsalltag eines mittelständischen Industrieunternehmens. „Für uns Politiker ist es wichtig, aus erster Hand zu erfahren, was die Unternehmer umtreibt‘“, betonte Troles und sicherte zu, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten für vernünftige Energiekosten, den Abbau unnötiger Bürokratie und die reibungslosere Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt einzusetzen.

Die Aktion „Schichtwechsel“ wird mit Bundes- und Landtagsabgeordneten verschiedener Parteien fortgesetzt.

Bildtext: Die Landtagsabgeordnete Heike Troles lässt sich bei FWG-IHW die Produktion technischer Federn erklären.         
Foto: IHK