Wirtschaft im Rheinland auf Wachstumskurs

Wirtschaft im Rheinland auf Wachstumskurs
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Stand: 20.02.2018

Die Wirtschaft im Rheinland ist weiter auf Wachstumskurs. Dies ist das Ergebnis der gemeinsamen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern im Rheinland (Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein, Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid) zum Jahresbeginn 2018, an der sich über 2.700 Betriebe beteiligt haben. Seit 2005 befragen die Rheinland-IHKs gemeinsam ihre Mitgliedsunternehmen. Auf dieser Datenbasis lassen sich insbesondere für die einzelnen Wirtschaftszweige in der Region Aussagen treffen. „Von den Leitbranchen am Mittleren Niederrhein meldet insbesondere die Chemische Industrie eine gute Geschäftslage“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „Auf der anderen Seite profitiert das Ernährungsgewerbe weniger stark vom konjunkturellen Aufschwung.“

Nahezu die Hälfte der befragten Unternehmen im Rheinland bewerten ihre Geschäftslage zum Jahresbeginn 2018 als gut, weitere 43 Prozent sind zufrieden. Der Geschäftslageindex, der die Differenz der guten und schlechten Lageeinschätzungen darstellt, hat im Vergleich zur Herbst-Umfrage um 2,9 Punkte zugelegt. Mit 41,3 Punkten erreicht er zum zweiten Mal in Folge einen Höchstwert in der Region. „Das ist der beste Wert, den wir in unseren gemeinsamen Befragungen bisher gemessen haben“, betont Steinmetz. „Getragen wird diese Bewertung vor allem von der stabilen Auftragslage aus dem In- und Ausland.“ Ähnlich wie die Lageeinschätzungen entwickeln sich derzeit auch die Erwartungen. 28 Prozent der Unternehmen gehen für die kommenden Monate von einer sich weiter verbessernden Geschäftsentwicklung aus. Weitere 63 Prozent erwarten keine größeren Veränderungen, und nur 9 Prozent befürchten eine Verschlechterung.

Von den Leitbranchen am Mittleren Niederrhein berichtet insbesondere die Chemische Industrie von einer überaus positiven Entwicklung. „73 Prozent der Unternehmen dieser Branche melden eine gute Geschäftslage – so viele wie in keiner anderen Industriesparte“, erklärt Steinmetz. „Das ist ein Rekordwert.“ Aber auch die Maschinenbauer verzeichnen dank gestiegener Auftragseingänge wieder eine deutlich bessere Geschäftslage als im Vorjahr. Dies lässt sie optimistischer auf die nächsten Monate blicken. „Im vergangenen Jahr haben sie bereits ihre Investitionspläne erweitert. „Nun ziehen die Maschinenbauer auch mit ihren Beschäftigungsplänen nach“, sagt Steinmetz.

Auch die Logistiker schätzen ihre bereits im Herbst 2017 deutlich verbesserte Geschäftslage zum Jahresbeginn 2018 erneut positiver ein– trotz Herausforderungen wie den gestiegenen Kraftstoffpreisen. Damit liegt ihr Geschäftslageindex nun fast gleichauf mit dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft. Nach etwas getrübten Erwartungen im Vorjahr blicken sie aufgrund der stabilen Auftragseingänge und der guten konjunkturellen Lage nun auch wieder optimistisch auf die nächsten Monate.

Die Metallunternehmen bleiben mit ihrer Geschäftslage zum Jahresbeginn 2018 wie auch im Vorjahr auf einem hohen Niveau. Der Großteil von ihnen meldet eine mindestens zufriedenstellende Geschäftslage. Lediglich 14 Prozent bezeichnen sie als schlecht. Die gute Lage führt auch zu erweiterten Investitions- und Beschäftigungsplänen. Lediglich im Ernährungsgewerbe liegt die Bewertung der Geschäftslage deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnitts, allerdings immer noch im positiven Bereich. „Da das Ernährungsgewerbe Waren des täglichen Bedarfs herstellt, ist seine Konjunkturabhängigkeit sehr gering“, erläutert Steinmetz. Beeinträchtig werden die Betriebe dagegen von Preisschwankungen für Rohstoffe wie Getreide, Milch und Fleisch.

Aufgrund der konjunkturellen Erholung der Weltwirtschaft hat der Außenhandel der Gesamtwirtschaft trotz des Anstiegs des Euro-Kurses nochmal merklich zugelegt. Damit steigen auch die Exporterwartungen der hiesigen Unternehmen wieder deutlich an. Dies ist insbesondere bei den Industrieunternehmen zu beobachten, darunter vor allem die Betriebe der Chemischen Industrie, der Elektroindustrie, des Metallbereichs und des Maschinenbaus. Dank vermehrter Auftragseingänge auch aus dem Ausland gehen zum Jahresbeginn 2018 mit 37 Prozent deutlich mehr Betriebe als noch im Herbst 2017 davon aus, ihren Export zu steigern. Dagegen sind nur noch 8 Prozent der Unternehmen pessimistisch und befürchten sinkende Exporte.

Als größtes Konjunkturrisiko wird dagegen der Fachkräftemangel genannt. „Angesichts gut gefüllter Auftragsbücher und einer hohen Kapazitätsauslastung von mehr als 82 Prozent stellt dies eine enorme Herausforderung für die Unternehmen dar“, so Steinmetz. Betroffen sind vor allem Unternehmen in der Bauwirtschaft, aber auch das Gastgewerbe, Logistiker und die IT-Branche suchen inzwischen dringend Mitarbeiter.