IHK-Regionalausschuss Krefeld

IHK-Regionalausschuss Krefeld
© IHK Mittlerer Niederrhein

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Stand: 01.10.2019

Die Kommunalwahl im kommenden Jahr wirft ihre Schatten voraus. So auch in der jüngsten Sitzung des Regionalausschusses Krefeld der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein unter dem Vorsitz von IHK-Vizepräsident Dr. Erich Bröker. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz und der Leiter der IHK-Wirtschaftspolitik, Gregor Werkle, gaben einen Ausblick auf die für die Wahl geplanten Aktivitäten, wie etwa eine Umfrage unter allen Mitgliedsunternehmen. Und die beiden Krefelder CDU-Landtagsabgeordneten Britta Oellers und Marc Blondin bilanzierten ihre erste Halbzeit in Düsseldorf.

Dabei standen naturgemäß die wirtschaftspolitischen Änderungen der Landespolitik im Fokus. Vier so genannte Entfesselungspakete, die unter anderem die Modernisierung des Ladenöffnungsgesetzes, Vereinfachungen für Gründer, Erleichterungen bei der Planung und Genehmigung von Industrieanlagen, Vereinfachung von Planungsverfahren sowie die Beschleunigung von immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren vorsehen, wurden bereits vom Landtag versabschiedet.

„Darin enthalten sind 40 in den ersten 15 Monaten gestrichene oder geänderte Regelungen, die Wirtschaft, Verwaltung und Gründer unnötig belasten“, sagte die Landtagsabgeordnete Britta Oellers. „Als NRW-Koalition nehmen wir seit dem Wechsel der Landesregierung der Wirtschaft endlich die Steine aus dem Rucksack und stehen für Wirtschaftspolitik mit Hand und Fuß. Planlosigkeit ersetzen wir durch durchdachte Konzepte im Dialog mit Bürgern, Arbeitgebern, Gewerkschaften und den Kammern“, so Oellers. Marc Blondin ergänzte: „Der Mittelstand muss im Fokus stehen. Nordrhein-Westfalen ist ein Energie- und Industrieland – und das muss es auch bleiben.“

Gleichwohl fragte der IHK-Hauptgeschäftsführer, was über diese Maßnahmen hinaus noch dafür getan werden könne – insbesondere im Hinblick auf die schwächelnde Konjunktur und den Strukturwandel im rheinischen Revier. „Energieintensive Unternehmen brauchen Versorgungssicherheit. Neue, energiepolitische Weichenstellungen müssen daher genau geprüft werden.“ Kritische Stimmen seitens der Ausschussmitglieder beispielsweise in Bezug auf die Höhe der Grunderwerbssteuer, den Stand der Digitalisierung, den Fachkräftemangel und die Kosten fürs Azubiticket nahmen die beiden Landtagsabgeordneten mit dem Versprechen zur Kenntnis, es an die entsprechenden Kollegen und Ausschüsse weiterzuleiten.

Eine neue Initiative zur Linderung des Fachkräftemangels stellten Mark Hloch und Markus van Meegen von der Hochschule Niederrhein vor. Im Event der „Coding School“, das regelmäßig in den Herbst- und Osterferien stattfindet, können Schüler ab zwölf Jahren das Programmieren lernen oder bestehende Kenntnisse ausbauen. „Damit wollen wir einerseits Schüler konkret fördern und andererseits den Fachkräftemangel bekämpfen“, sagte der Projektleiter Mark Hloch. Inzwischen fänden diese Angebote so großen Anklang, dass es bald einen Ausbau der Aktivitäten in Form einer Vereinsgründung „Coding School Niederrhein“ geben werde. Auch eine stärkere Kooperation mit den Krefelder Schulen werde angestrebt. Aufgrund von Förderungen seitens der Wirtschaft und der IHK Mittlerer Niederrhein plant diese Initiative, die einen Antrag auf Gemeinnützigkeit stellt, das Angebot für die Schüler der initial kooperierenden Schulen kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Bildunterschrift:
Der Vorsitzende des Regionalausschusses Krefeld, Dr. Erich Bröker (2.v.l.), begrüßte gemeinsam mit dem IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (r.) Mark Hloch von der Initiative „Coding School Niederrhein“ (l.) sowie die beiden Krefelder Landtagsabgeordneten Britta Oellers und Marc Blondin.     Foto: Bischof