Wirtschaft trifft Wissenschaft

Wirtschaft trifft Wissenschaft
© IHK Mittlerer Niederrhein

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Stand: 26.02.2019

Die Chancen des Strukturwandels, die neue Textilakademie in Mönchengladbach und die geplante Cyber-Security-Fakultät – diese drei Themen liegen Hans-Hennig von Grünberg zurzeit besonders am Herzen. Das machte der Präsident der Hochschule Niederrhein vor der Vollversammlung der IHK Mittlerer Niederrhein deutlich. Wie groß die Bedeutung der Hochschule für die Region ist, erläuterte IHK-Präsident Elmar te Neues in seiner Begrüßung: „Sie leiten eine der größten Fachhochschulen in Deutschland mit knapp 15.000 Studierenden in mehr als 70 Studiengängen. Sie setzen sich leidenschaftlich für die Fachkräftesicherung ein und sind ein wichtiger Impulsgeber für Forschung und Innovation.“

Hochschule und Unternehmen seien aufeinander angewiesen, betonte von Grünberg. „Wir müssen klug zusammenstehen, denn gemeinsam sind wir stärker.“ Die neue Textilakademie in Mönchengladbach sei dafür das beste Beispiel. Gemeinsam mit zwei Branchenverbänden sei es gelungen, eine Aus- und Weiterbildungsakademie für gewerblich-technische Berufe der Textil- und Bekleidungsindustrie anzusiedeln, die hinsichtlich der Qualität der Ausbildung und der technischen Ausstattung neue Maßstäbe setzte. „Damit haben wir ein Zeichen gesetzt“, sagte von Grünberg. „Eine gesamte Branche hat sich zum Standort Mönchengladbach bekannt.“ Azubis, Studenten und Doktoranden lernen und arbeiten jetzt zusammen an einem Ort. „Nichts ist so wichtig, wie ein Profil aufzubauen“, erläuterte der Hochschulpräsident. „Stärken sollten gestärkt werden.“ Davon würden alle profitieren: die Studenten, die Unternehmen, die Stadt und die Region insgesamt.

Das möchte von Grünberg auch mit der geplanten Cyber Alliance erreichen. Gemeinsam mit der IHK und der Stadt Mönchengladbach treibt er dieses Projekt voran. Dabei gehen die Hochschulen Bonn-Rhein-Sieg und Niederrhein eine Kooperation ein und bilden eine Zwillingsfakultät mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten. „Im Zeitalter der Digitalisierung ist IT-Sicherheit von elementarer Bedeutung, vor allem auch für die Unternehmen“, betonte von Grünberg, der derzeit mit der Landesregierung über das Budget der Cyber Alliance verhandelt. Am Ende könnte dieses Bündnis für die Hochschule Niederrhein weitere 700 Studenten und 20 Professoren sowie einen erheblichen Kompetenzausbau bedeuten.

Was der Strukturwandel für das Rheinische Revier konkret bedeutet, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. „Es kommt jetzt darauf an, Ideen für die Bewältigung dieses Transformationsprozesses zu entwickeln“, sagte von Grünberg und skizzierte die Idee einer Innovationsagentur. „Es geht darum, dass Fachleute Ideen aus der Wissenschaft begleiten, weiterentwickeln und in den Markt bringen.“ Der Hochschulpräsident ist überzeugt, dass durch gemeinsames Handeln von Wirtschaft und Wissenschaft viel erreicht werden kann, um die Chancen des Strukturwandels zu nutzen.

IHK-Präsident te Neues sicherte die Unterstützung der IHK zu: „Wir haben in der Vergangenheit schon einiges zusammen erreicht, und auch in der Zukunft werden wir mit ihnen an einem Strang ziehen.“
 
Bildtext: IHK-Präsident Elmar te Neues (r.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (l). begrüßten Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein, zur Sitzung der Vollversammlung. Foto: IHK