„Atempause für Gewerbemieten in der Corona-Krise“

„Atempause für Gewerbemieten in der Corona-Krise“
© Adobe Stock / Mario Hoesel

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Stand: 15.04.2020

Die Vorsitzenden des Ausschusses für Immobilienwirtschaft der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, Norbert Bienen, und des Ausschusses für Einzelhandel, Rainer Höppner, begrüßen einen Appell zum Umgang mit Gewerbemieten und Mietnebenkosten in der Corona-Krise. Unter dem Titel „Atempause für Gewerbemieten in der Corona-Krise“ setzen sich verschiedene Dachorganisationen und Verbände, darunter der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dafür ein, Vermieter und Mieter von Gewerbeimmobilien an einen Tisch zu bringen und über eine befristete Anpassung der Mietverträge zu sprechen.

„Gewerbemieten spielen bei den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise eine große Rolle“, sagt Norbert Bienen. „Sie sind in der Regel an den Umsatz gekoppelt, was normalerweise eine gute Lösung ist.“ Durch die notwendigen vorübergehenden Schließungen verzeichneten die Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe nun allerdings einen historisch einmaligen Umsatzeinbruch. „Die Folgen sind fatal“, so Rainer Höppner, der selbst ein Einzelhandelsgeschäft betreibt. „Über Nacht sinken die Umsätze auf null, monatliche Ausgaben für Personal, Mieten und den Unterhalt laufen aber ungebremst weiter.“ Somit schlägt sich diese für Einzelhändler und Gastronomen existenzbedrohende Lage auch auf die Immobilienwirtschaft nieder. „Insolvente Betriebe fallen schlagartig als Gewerbemieter aus“, betont Norbert Bienen.

Die Ausschussvorsitzenden begrüßen die in der Corona-Krise beschlossenen Gesetze und Hilfspakete von Land und Bund. So darf Mietern zum Beispiel nicht gekündigt werden, wenn sie ihre Miete aufgrund der Pandemie zwischen April und Juni nicht bezahlen können. „Die Verpflichtung der Mieter zur Zahlung der Miete bleibt aber bestehen“, erklärt Norbert Bienen. „Denn obwohl der Betrieb durch die Maßnahme zur Bekämpfung der Pandemie eingeschränkt wird, ist die Mietsache grundsätzlich mangelfrei, sodass eine Mietminderung durch den Mieter nicht ohne Weiteres in Betracht kommt.“

Deshalb unterstützen die Ausschussvorsitzenden den Appell der Dachorganisationen und Verbände: „Das Ziel des Dialogs ist es, trotz unterschiedlicher Interessen, wichtige Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und bei krisenbedingten Problemen einen fairen Ausgleich und individuelle Lösungen zum dauerhaften Erhalt der Mietverhältnisse zu ermöglichen“, heißt es. Rainer Höppner regt an, dass Mieter auf ihre Vermieter zugehen sollten. „Sich gemeinsam Gedanken zu machen, führt für beide Seiten zu konstruktiveren und nachhaltigeren Lösungen.“

Da Gespräche häufig mit einem formellen Anschreiben starten, hat die IHK Mittlerer Niederrhein Formulierungshilfen entwickelt, die eine Grundlage sein können. Die Formulierungshilfen sowie weitere Informationen sind auf der IHK-Website zu finden:
www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/22772