Der Ausbildungsmarkt zeigt sich widerstandsfähig

Der Ausbildungsmarkt zeigt sich widerstandsfähig
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Stand: 06.07.2020

Trotz aktueller Schwierigkeiten aufgrund der Corona-Krise bleibt die
Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hoch. Das zeigt eine aktuelle Umfrage unter den IHK-Ausbildungsbetrieben. „Angesichts vieler gestrichener Investitions- und Einstellungspläne fällt das Ergebnis der Unternehmensbefragung umso überraschender aus und gibt zumindest in einem begrenzten Umfang für die bestehenden Ausbildungsverhältnisse Grund zu vorsichtigem Optimismus“, sagt Daniela Perner, IHK-Geschäftsführerin des Bereich Innovation, Bildung, Fachkräfte.

Gute Nachrichten ergibt die Umfrage für die zurzeit in der Ausbildung befindlichen jungen Menschen „Die Umfragedaten belegen, dass die bestehenden Ausbildungsverhältnisse in rund 74 Prozent aller Fälle auch unter zum Teil wesentlich erschwerten Bedingungen im IHK-Bezirk nahezu unverändert im Betrieb fortgesetzt werden konnten“, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Vielfach wurden jedoch auch Homeoffice-Regelungen angeboten. Nur 0,9 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass die wirtschaftliche Schieflage letztlich zu einer Trennung von den Auszubildenden führte.

Auch die Übernahmechancen der Auszubildenden scheinen sich durch den Ausnahmezustand nicht wesentlich verschlechtert zu haben. So bekundeten rund 63 Prozent der Unternehmen ihre Absicht, alle Absolventen auch nach dem Abschluss der Ausbildung im Unternehmen zu halten. Nur 6 Prozent der befragten Betriebe gaben an, dass die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen gegenwärtig nicht abzuschätzen sei und deswegen nach Ablauf des Ausbildungsverhältnisses zu einer finalen Trennung führe.

Auch für die Auszubildenden, die in den nächsten Monaten in die Ausbildung starten, bergen die Umfrageergebnisse gute Nachrichten. Eine zuvor in der Öffentlichkeit befürchtete Auflösung vieler der größtenteils schon im Vorjahr geschlossenen Ausbildungsverträge bleibt bislang aus. „Gleichwohl müssen die Betriebe aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage Abstriche bei ihren Plänen machen, wie viele neue Ausbildungsplätze in diesem Sommer tatsächlich angeboten werden“, Steinmetz. So haben zwar 5 Prozent der Unternehmen, die weiterhin ausbilden möchten, nun expansivere Pläne bezüglich der Anzahl der Ausbildungsplätze als vor Beginn der Pandemie. 23 Prozent der Ausbildungsunternehmen werden die Zahl der angebotenen Plätze allerdings verringern müssen.

Dennoch: Die unveränderten Gesamtzahlen der Ausbildungsplätze innerhalb der Unternehmen sprechen für eine gewisse Stabilität – auch in Zeiten einer unsicheren, wirtschaftlichen Lage. So haben 61 Prozent der Unternehmen innerhalb des Kammerbezirks auch angesichts der großen Herausforderungen des Frühjahres 2020 an der Besetzung von mindestens einem bis vier Ausbildungsplätzen festgehalten. Grundsätzlich entsprechen diese Zahlen der ebenfalls unveränderten Ausbildungsplatz-Verteilung in den Ballungszentren Mönchengladbach, Krefeld und Neuss, in denen die überwiegende Mehrheit der Unternehmen seit vielen Jahren jährlich zwischen fünf und 15 neue Auszubildende einstellt.

Die IHK-Geschäftsführerin verweist auf das Azubi-Speed-Dating, das in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie „voll digital“ durchgeführt wird. Noch bis zum 22. Juli können sich Schulabgänger einen Gesprächstermin bei teilnehmenden Ausbildungsbetrieben sichern. „Insgesamt beteiligen sich 61 Unternehmen, 142 Gesprächstermine wurden bislang vereinbart – da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben“, appelliert Perner an ausbildungswillige junge Leute, beim Azubi-Speed-Dating mitzumachen.

Weitere Informationen zum Azubi-Speed-Dating gibt es unter:
www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/23121