IHKs veröffentlichen Saisonumfrage Tourismus

IHKs veröffentlichen Saisonumfrage Tourismus
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Stand: 07.02.2020

Nach einer guten Sommersaison blicken die Tourismusunternehmen am Niederrhein weniger optimistisch in die Zukunft. Die eingetrübte gesamtwirtschaftliche Entwicklung schlägt sich damit auch auf die Tourismusbranche nieder. Das ist das Ergebnis der gemeinsamen Saisonumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und der Niederrheinischen IHK im Herbst 2019. An der Befragung beteiligten sich 131 Unternehmen aus den Kreisen Wesel, Kleve, Viersen und Neuss und den Städten Duisburg, Mönchengladbach und Krefeld.

Rund 85 Prozent der befragten Unternehmen im Gastgewerbe und 76 Prozent der Betriebe im Reisegewerbe bewerten die gegenwärtige Geschäftslage mit „gut“ oder „befriedigend“. Der Blick in die Zukunft ist dagegen weniger optimistisch: Im Gastgewerbe gehen 18 Prozent von einer günstigen Entwicklung aus, im Reisegewerbe sind es 36 Prozent. Der Klimaindex im Gastgewerbe, der Lage und Erwartungen zusammenfassend widerspiegelt, steht damit aktuell bei 112,8 Punkten (Herbst 2018: 121), im Reisegewerbe liegt er bei 95,3. Das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren (Herbst 2009: 84,4).

Die Besetzung freier Stellen mit geeigneten Fachkräften ist in der Branche weiterhin schwer. Im Gastgewerbe gaben 42 Prozent der Betriebe an, keine geeigneten Bewerber zu finden. Als schwerwiegendste Folge des Fachkräftemangels wird deshalb die Mehrbelastung der vorhandenen Belegschaft angesehen.

Mit ausländischen Fachkräften hat bereits fast jeder zweite Gastgewerbebetrieb Erfahrungen gesammelt. Jeder dritte Betrieb stuft das bisherige Verfahren dabei als zu aufwendig ein. Dennoch will zukünftig jeder fünfte Betrieb ausländische Fachkräfte einsetzen. Ab dem 1. März regelt dies das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG). Es soll die Einwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus Drittstaaten erleichtern. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen können aufgrund fehlender Informationen nicht einschätzen, ob das Gesetz geeignet ist, den Fachkräftemangel einzudämmen. „Wir gehen davon aus, dass das FEG Erfolg zeigen wird und unterstützen Unternehmen bei Fragen rund um dieses Thema gerne“, sagt Elke Hohmann, Leiterin des Bereichs Innovation, Digitales und Wachstum der IHK Mittlerer Niederrhein.

Bei der Einführung neuer Technologien geht das Gastgewerbe voran. In jedem vierten Betrieb sind inzwischen alternative Bezahlmethoden über das Smartphone, Onlinebezahldienste oder ähnliches im Einsatz, weitere 28 Prozent stehen digitalen Lösungen offen gegenüber. Im Reisegewerbe spielt der Einsatz neuer Technologien wie Chatbots, Sprachassistenzsysteme oder Virtual-Reality-Brillen zur besseren Kundenbetreuung noch eine untergeordnete Rolle: Nur 7 Prozent geben an, diese bereits anzuwenden. 78 Prozent der Reiseunternehmen schließen die Nutzung solcher Technologien derzeit aus.

Die komplette Umfrage ist im Internet zu finden:
www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/9728