City-Logistik

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Das Handbuch zur Entwicklung von Mikro-Depots im interkommunalen Verbund am Beispiel der Kommunen Krefeld, Mönchengladbach und Neuss ist am 12. November 2019 dem Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen,  Hendrik Wüst, überreicht worden. Durch die finanzielle Unterstützung seines Hauses konnte die zugrundeliegende Untersuchung erarbeitet werden.

Die Lieferungen werden immer kleinteiliger, die Vielfalt der Sendungen steigt, die Belieferungsfrequenzen nehmen zu, es gibt mehr Wettbewerber und immer mehr Onlinebestellungen. Das führt in den Innenstädten zu einer erhöhten Verkehrsbelastung durch Lieferfahrzeuge. Gleichzeitig soll aber die Verkehrs- und Umweltbelastung in den Städten reduziert werden. Dies macht die Suche nach Alternativen zu den herkömmlichen Liefersystemen erforderlich.

Für einige Großstädte entwickeln einzelne Marktteilnehmer bereits eigene alternative Systeme, die die Bedienung der „letzten Meile“ durch übliche Lieferwagen vermeiden sollen. So werden an zentralen Stellen beispielsweise Container aufgestellt, die als Zwischendepot die Kleinverteilung ohne Lieferwagen ermöglichen.

Diese individuellen Systeme lohnen sich betriebswirtschaftlich offensichtlich nicht für mittlere und kleine Städte, da die einzelnen Dienstleister keine ausreichenden Liefermengen aufbringen. Versuche, einen zentralen Dienstleister als „Sammel- und Verteilspediteur“ einzusetzen, scheiterten daran, dass die Lieferdienste ihre logistischen Abläufe selbst in der Hand behalten und bei den Kunden individuell erkennbar bleiben wollen.

Die IHK Mittlerer Niederrhein hat zusammen mit den Städten Krefeld, Mönchengladbach und Neuss eine Studie in Auftrag gegeben, in der Umsetzungsmöglichkeiten von Mikro-Depots in kleineren und mittleren Städten betrachtet werden sollen. Das daraus entwickelte Handbuch kann hier heruntergeladen werden.

Im Rahmen der Studie ist untersucht worden, welche Anforderungen die Dienstleister an entsprechende Modelle stellen, welche räumlichen sowie planungs-, ordnungs- und vertragsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um in mittelgroßen Städten eine alternative Bedienung der letzten Meile zu ermöglichen. Dazu wurden unter anderem Liefermengen und -häufigkeit ermittelt, Anforderungen an Gebäude und Infrastruktur dargestellt und Betreibermodelle unter Berücksichtigung wettbewerbsrechtlicher Neutralität aufgezeigt. Zudem wurde geprüft, ob und gegebenenfalls welche straßenverkehrs- und ordnungsrechtlichen Besonderheiten zu schaffen sind.

Im Einzelnen betrachtet wurden dabei die Themenfelder:

  • Lieferradius
  • Mengenaufkommen
  • Anforderungen an die Gebäude
  • Firmenidentität der Dienstleister
  • Anforderungen an die Gebäudetechnik
  • Anforderungen an die Infrastrukturanbindung
  • Investitionsbedarf
  • Betreibermodelle
  • Finanzierungsmodelle
  • Vertragsgestaltung
  • Wettbewerbsrecht
  • Anforderungen der Geschäftskunden in den Städten
  • Straßenverkehrs- und Ordnungsrecht