Treffen von IHK-Geschäftsführung und Stadtspitze

Treffen von IHK-Geschäftsführung und Stadtspitze
© Stadt Mönchengladbach

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Stand: 22.04.2016

Die Mönchengladbacher Verwaltung und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein wollen sich mit Blick auf den kürzlich vorgelegten Entwurf des Bundesverkehrswegeplans für die Umsetzung wichtiger Infrastrukturprojekte stark machen. Wichtig ist den Institutionen zum Beispiel der Ausbau der A 61 und der A 52. Das ist eines der Ergebnisse eines Gedankenaustauschs, zu dem sich die Geschäftsführung der IHK mit der Verwaltungsspitze im Rathaus Abtei getroffen haben. Die Themen, über die diskutiert wurde, waren vielfältig.

Während bei den Autobahnprojekten Einigkeit herrschte, wurde das Thema Regiobahn noch unterschiedlich bewertet. Die IHK-Geschäftsführung appellierte an die Stadtverwaltung, ihre Zurückhaltung gegenüber diesem Projekt, das für die gesamte Region wichtig ist, aufzugeben. „Weitere Gespräche mit der Stadt und dem Kreis Viersen sind geplant“, erklärte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.

Kritisch betrachtet die IHK die finanzielle Situation der Stadt Mönchengladbach. „Die Teilnahme am Stärkungspakt Stadtfinanzen haben wir zunächst positiv begleitet“, erläuterte Rainer Növer, IHK-Geschäftsführer des Bereichs Wirtschaftspolitik. „Doch inzwischen wird vor allem der Steuerzahler zur Konsolidierung des Haushalts herangezogen.“ Mönchengladbach habe jetzt die höchsten Gewerbesteuer- und Grundsteuerhebesätze in der Region Mittlerer Niederrhein/Düsseldorf. „Verlieren Sie die Standortkosten für die Unternehmen nicht aus dem Blick“, appellierte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Ohne Steuererhöhungen hätten wir die Konsolidierungsziele nicht erreichen können“, entgegnete Kämmerer Bernd Kuckels. „Seit 1994 haben wir auf der Ausgabenseite kräftig gespart, aber: Wir müssen auch dafür sorgen, dass die Verwaltung leistungsfähig bleibt.“ Der Beigeordnete Dr. Gregor Bonin unterstrich diese Einschätzung: „Wenn Mehreinnahmen in Personal investiert werden, das zu mehr Verlässlichkeit und Effizienz der Verwaltung beiträgt, dann ist das Wirtschaftsförderung pur und nutzt dem Standort.“

An einem Strang ziehen die Gesprächspartner bei der Organisation von Berufsfelderkundungen für Schüler. „Eine möglichst frühzeitige Berufsorientierung ist wichtig“, betonte Petra Pigerl-Radtke, IHK-Geschäftsführerin des Bereichs Aus- und Weiterbildung. „Die enge, regionale Zusammenarbeit bewährt sich.“ Auf Kooperation kommt es auch bei der Bewältigung des Flüchtlingszustroms in Mönchengladbach an. „Wir wollen möglichst viele junge Menschen in das duale Ausbildungssystem integrieren“, erläuterte Pigerl-Radtke. Reiners erinnerte daran, dass der Aufenthaltsstatus eines Flüchtlings entscheidend für seine Integration sei.

Einer Meinung waren Stadtspitze und IHK-Geschäftsführung auch hinsichtlich der Bedeutung einer leistungsfähigen Internet-Anbindung für die Betriebe in Mönchengladbach. „Das gehört zur Grundausstattung, wie Wasser, Gas und Strom“, erklärte Reiners. Andree Haack, IHK-Geschäftsführer des Bereichs Existenzgründung und Unternehmensförderung, begrüßte das Engagement der Verwaltung für eine leistungsfähige Internet-Anbindung, plädierte aber gleichzeitig dafür, bei der Erschließung von Gewerbegebieten ausschließlich auf Glasfaser zu setzen.

Zum Abschluss betonten Oberbürgermeister Reiners und IHK-Hauptgeschäftsführer Steinmetz, dass eine florierende Wirtschaft die Voraussetzung für eine erfolgreiche Stadtentwicklung sei. „Wir werden die Gespräche über aktuelle Wirtschafts- und Regionalthemen fortsetzen“, kündigten sie an.

Bildtext: Sie trafen sich zum Gedankenaustausch (v.l.): Andree Haack (IHK-Geschäftsführer Existenzgründung und Unternehmensförderung), Susann Kobienia (persönliche Referentin des IHK-Hauptgeschäftsführers), Dr. Ron Brinitzer (IHK-Geschäftsführer Innovation/Umwelt), Beigeordneter Dr. Gregor Bonin, Rainer Növer (IHK-Geschäftsführer Wirtschaftspolitik), IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, Bernd Neffgen (IHK-Geschäftsführer Standortpolitik), Kämmerer Bernd Kuckels, Beigeordneter Dr. Gert Fischer und Petra Pigerl-Radtke (IHK-Geschäftsführerin Aus- und Weiterbildung).