„Wohnen und arbeiten in Krefeld“

„Wohnen und arbeiten in Krefeld“
© IHK Mittlerer Niederrhein

Diese Meldung stammt aus dem Archiv und ist möglicherweise nicht mehr aktuell.

Stand: 27.11.2017

Ralf Wiemann, Geschäftsführer des Online-Reiseveranstalters erlebe fernreisen GmbH, und Dirk Meier, CFO der Canon Deutschland GmbH, haben sich für Krefeld entschieden. Wiemann ist mit dem Unternehmen von Weeze nach Krefeld umgesiedelt, Canon hat am Standort im Europark Fichtenhain in ein innovatives Living Office investiert. Beim Immobilien- und Investorenforum, das in diesem Jahr unter dem Titel „Wohnen und Arbeiten in Krefeld“ stand, erläuterten sie die Gründe. Dazu hatten die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und die Wirtschaftsförderung Krefeld ins Canon Convention Center eingeladen.

„In Weeze war es schwer, neue Mitarbeiter zu finden“, erklärte Wiemann. Deshalb habe man einen Standort mit einer guten Verkehrsanbindung und angrenzenden Einkaufsmöglichkeiten gesucht. „Wir hatten zu vielen Städten Kontakt“, berichtete der Geschäftsführer. Letztlich habe Krefeld unter anderem deshalb überzeugt, weil das Unternehmen eine Immobilie in der Innenstadt beziehen konnte. Zur Entscheidung von Canon hat unter anderem ein Absichtsplan der Verwaltung etwa zu den Themen Breitbandausbau und Attraktivierung des Standorts beigetragen. „Hinzu kam, dass die Immobilie in unserem Besitz war“, sagte Meier.

Trotz dieser Bekenntnisse zum Wirtschaftsstandort Krefeld weiß Oberbürgermeister Frank Meyer, dass es in den kommenden Jahren eine Menge zu tun gibt – und die Stadt bei dieser Herausforderung auch auf Investoren angewiesen ist. „Vor Jahren sind wir noch davon ausgegangen, dass wir eine schrumpfende Stadt sind. Auch für Unternehmen war das Wohnen noch kein Thema.“ Nun sehe es anders aus. Im Zuge der Fachkräftegewinnung spielen die ehemals weichen Standortfaktoren für Unternehmen eine wichtige Rolle. „Wir müssen weiter an der Wohn- und Aufenthaltsqualität arbeiten“, erklärte Meyer.

Dass für Unternehmen auch die digitale Infrastruktur immer wichtiger wird, betonte IHK-Präsident Elmar te Neues. „Die Digitalisierung ist eine der größten Herausforderungen der Zukunft, deshalb benötigen die Unternehmen schnelles Internet mit mehr als einem Gigabit pro Sekunde“, erklärte er. „Die Stadt Krefeld muss weiterhin mit den Netzbetreibern in Gesprächen bleiben.“ Eine gute Internetanbindung sei im Übrigen auch für die Gewinnung von Fachkräften ein wichtiger Standortfaktor. Sie legten Wert darauf, in einer Stadt zu leben, in der sie in ihrer Freizeit schnell surfen und online Filme schauen oder auch ‚Smart Home‘ realisieren können.

„In den kommenden fünf Jahren benötigen wir 6.000 bis 7.000 neue Wohneinheiten“, erklärte der Technische Beigeordnete der Stadt Krefeld, Martin Linne. Zu den Projekten, die er vorstellte, gehörte das Wohngebiet Fischeln Süd-West als moderne Interpretation des Bauhausgedankens und die Wohnsiedlung Fischeln Plankerheide, bei der man besonders darauf achte, zukunftsorientierte Qualitätsanforderungen schon bei der Entwicklung zu berücksichtigen. Dazu zählen zum Beispiel ein Mobilitätsmanagement für die Siedlung und Servicestandorte, etwa ein Post- und Paketmanagement.

Dr. Jan Heinrich, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, berichtete, dass die Landesregierung ein Wohnraumprogramm erarbeitet habe, Restriktionen in der Landesplanung beseitigen und ländliche Gegenden fördern werde. Außerdem würden in der neuen Landesbauordnung Deregulierungen und die Beschleunigung von Baugenehmigungsverfahren eine Rolle spielen.

In seinem Schlusswort lieferte Wirtschaftsförderer Eckart Preen eine Bestandaufnahme. Sein Fazit: „Es hat sich in den vergangenen Jahren viel in Krefeld getan, und viele Projekte sind auf den Weg gebracht worden. Aber es gibt in einigen Bereichen auch noch etwas zu tun.“

Bildunterschrift:
Diskutierten beim Immobilien- und Wirtschaftsforum in Krefeld (v.l.): Andree Haack (IHK-Geschäftsführer), Moderatorin Beate Kowollik, Eckart Preen (WFG-Geschäftsführer), Elmar te Neues (IHK-Präsident), Frank Meyer (Oberbürgermeister Krefeld), Dr. Jan Heinrich (Staatssekretär), Dirk Meier (CFO Canon Deutschland GmbH) und Norbert Bienen (Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Immobilienwirtschaft).