Sorge um Brücken-Ablastung

Sorge um Brücken-Ablastung
© Andreas Wiese, Düsseldorf

Stand: 24.08.2023

Die angekündigte Ablastung der Josef-Kardinal-Frings-Brücke zwischen Neuss und Düsseldorf auf 30 Tonnen bereitet den Unternehmen in der Region Sorgen. „Vergleichbar zur Situation der Uerdinger Rheinbrücke, werden jetzt auch in diesem Fall zwei wichtige, vom Schwerlastverkehr abhängige Hafenstandorte in Neuss und Düsseldorf getrennt“, heißt es in einem Schreiben der Industrie- und Handelskammern (IHKs) Mittlerer Niederrhein und Düsseldorf an Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. „Für die Wirtschaft auf beiden Seiten des Rheins ist das ein weiterer Rückschlag“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

 Die erneute Ablastung einer Brücke führt zu immer längeren Ausweichstrecken und steigenden Kosten für die Betriebe. Bereits jetzt gelten Ablastungen im Bereich der B7 im linksrheinischen Düsseldorf und der Theodor-Heuss-Brücke sowie Durchfahrtsbeschränkungen von Tunneln. „Höhere Verkehrsmengen belasten somit die wenigen verbleibenden Brücken im zusätzlichen Maße“, erläutert Steinmetz. Der bauliche Zustand der im konkreten Fall genannten Ausweichempfehlung Fleher Brücke (BAB 46) sei bekanntermaßen schlecht. Ob die Brücke unter dem zu erwartenden Mehrverkehr bis zur Fertigstellung eines Neubaus in Betrieb gehalten werden kann, bezweifeln die Industrie- und Handelskammern. „Eine zügige und schnelle Entscheidung für eine Instandsetzung oder einen Neubau der Josef-Kardinal-Frings Brücke liegt daher im Interesse aller“, betont Steinmetz.

Da sich die zukünftige Bauwerksunterhaltung zwischen den beiden Kommunen sowie dem Land und dem Bund in Klärung befindet, befürchten die IHKs, dass es hier zu vermeidbaren Verzögerungen kommen wird. „Wir appellieren eindringlich dafür, dass sich das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen für eine zügige Lösung einsetzt“, heißt es in dem Schreiben. „Die bereits zugesagte Brückenkonferenz NRW bietet unserer Ansicht nach einen guten Rahmen für konkrete Vereinbarungen mit dem Bund, der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Stadt Neuss.“